starker Leistungsabfall bei warmen Motor

  • Hallo Leute,


    ich habe ein kleines Problem mit meinem Roller. Zur Vorgeschichte. Der Roller stand die letzten 3-4 Jahre in einer Garage. Demzufolge lief er auch nicht mehr. Wir haben dann im Herbst angefangen, den Roller nach und nach herzurichten.(Zündkerze, Spritschlauch, etc.)

    Nach einiger Zeit lief das gute Stück immer noch nicht. Wir haben dann den Vergaser gegen einen gebraucht baugleichen ersetzt (Weber). Und siehe da: Der Motor lief! =)

    Jetzt haben wir nur noch ein Problem. Der Motor läuft zwar, wenn man aber fährt und der Motor bereits 5 Minuten gelaufen ist, dann kommt man noch mit ach und krach auf ca. 20-30km/h. Danach fällt die Leistung ab. Schlimmstenfalls, bis er abstirbt...Geht man vom Gas weg, stirbt er nicht ab. Und auf deren Lösung kommen wir bis dato noch nicht, Wir haben probiert, das ganze per Vergasereinstellung zu kompensieren, was aber keinen Erfolg brachte.

    Das Vario- /Kupplungsgehäuse hatte ich auch schon offen, um eben mal dort nachzusehen, ob der Fehler dort begraben wäre. Der Riemen ist nicht porös, und die Kupplungsbacken sind noch einwandfrei. Die Kupplungsglocke ist farblich nicht angelaufen. Demzufolge schließ ich das alles schon mal aus.

    Die Frage ist, ist der Fehler am Vergaser oder wo anderst zu suchen? (z.b. Variogewichte o.ä.)? (vermutlich aber am Vergaser...?)

    Hat von euch diesbezüglich schon ähnliche Erfahrung sammeln können und kann mir helfen?

    Wäre euch sehr dankbar. =)

    LG Andy

  • Hallo und herzlich Willkommen.

    Also ich sehe das Problem im Vergaser. Webervergaser haben nur zwei Zustände: Funktioniert oder nicht. Deshalb greifen so viele auf Dell Orto zurück. Die zicken nicht so herum. Hab ihr noch was anderes gemacht? Auspuff oder am Zylinder. Leistungsverlust am betriebswarmen Motor könnte auch am Auspuff liegen. Oder vielleicht auch am Zylinder. Wenn das Material warm wird und sich ausdehnt könnten Spalten entstehen. Hab ihr schonmal die Kompression getestet?

    Antrieb kann man ausschließen.

    Einmal editiert, zuletzt von BerlinSfera (10. Dezember 2015 um 14:45)

  • Hallo BerlinSfera,

    danke für die schnelle Antwort =)


    Kompression habe ich gerade gemessen (6 Bar kalter und warmer Zustand). Auspuff/Zylinder wurde von uns nichts gemacht.

    Ich muss mich allerdings korrigieren. Original war ein Weber Vergaser verbaut, und nun ist ein Dellorto Vergaser drin. War mein Fehler.

    Die Unterdruckdose am Kraftstofftank (unterhalb) haben wir auch geprüft. Diese ist auch ok.


    LG Andy

  • Ich sag mal so aus der Erfahrung, bei der Warmen Motor müsste der mindestens 7,5 Bar haben, um nochmal richtig Leistung wie im Kalten zustand zu haben, ich hatte vor 2 jahren mal selbst mal die Symptom gehabt, einfach nur Fußdichtung und Kopfdichtung auswechseln und schau mal bitte nach der Kolbenringen nach. Seit ich dem mal die genannten Sachen gewechselt habe, hatte ich meinen leistung wieder bis mir mal meinen NSL entwendet wurde...

  • Das schon, aber ich bin auf sicheren Seite auf Kopfdichtung gegangen, hält n weile die Kompression, als ohne ZK Kopfdichtung, denn es kann mal ohne ZK Kopfdichtung auch ma bissi was rausdrücken und irgendwann pfeifts die Zylinder... Hatte es alles hinter mir gehabt.

  • Kommt immer drauf an wie gut der Kopf dichtet. Sicher ist die Lösung, Aluköpfe auf Gusszylindern ohne Dichtung zu fahren "klassisch", aber die Erfahrung zeigt, dass sich die Köpfe eben mit der Zeit verziehen. Die Luxuslösung wäre, diesen auf einem Ventiltester zu prüfen, aber wer hat sowas schon zu Hause rumliegen? Ich jedenfalls nicht ...

    Für meinen Teil, ziehe ich sie daher grundsätzlich mit Läppleinen auf einer Glasplatte ab bevor ich sie mit einer (möglichst dünnen) Kopfdichtung montiere. Montage unter genauer Beachtung des Anzugsmoments ist dann natürlich auch klar, denn hierbei kann man schon den Grunstein für heftigen Verzug legen.

  • Schließe mich an Vorredner.. hau lappe rein in dem kurbelgehäuse rein und stopf die voll bis nemmer geht, dann nimmste alte schrubber und machste mal rumherum alles weg und de lappen rausholen un dann machste bitte neue Dichtssätze drauf un de Zylinder, und guckste mal ob bei der warmen zustand immer noch so sind -> Zylinderkit holen und umbauen und einfahren und ruh haste. und guck danach ob es irgendwo noch öl pisst oder so

    Einmal editiert, zuletzt von r3d0xXuS (18. Dezember 2015 um 19:06)

  • Wunderschön eingefahrener Kolben von nem Motor der richtig viel Knallgas gesehen hat, also für einen Zweitakter optimal bewegt wurde. Die Kolbenringe neu machen, dazu die Nuten gründlich reinigen und weiterfahren, der ist super und wird sich so schnell nicht wegklemmen.

    Analog dazu, von meiner heutigen Schraubersession:
    [Blockierte Grafik: http://3.bp.blogspot.com/-NPAvobPJQZ8/Vm2TB4IkepI/AAAAAAAAKs4/M5FieR9dSh4/s1600/04.jpg
    So sieht ein Kolben aus, wenn die Ringe richtig runter sind (deiner in einigen tausenden).

    Gründlich gereinigt sieht das dann so aus:

    Da ist die untere Ringnut allerdings noch nicht gereinigt. Das geht gut mit einer kleinen Schlüsselfeile oder einem alten Bohrer als Schaber. Mit der Feile kann man auch evtl. Engstellen angleichen, falls der neue Ring nicht 100%ig sitzen sollte, was bei Kolben die schonmal leicht geklemmt haben durchaus vorkommen kann.

    Zum "einfahren" der neuen Ringe: nach der Montage den Motor ein paar Minuten laufen lassen, dann losfahren und gib ihm bis Blut aus dem Vergaser spritzt, zu Hause dann die Kühlhaube nochmal runter und den Kopf (nach einigen Stunden Abkühlpause!) nachziehen.

  • Nimm dir 400 Schleifpapier falte es 2-3 mal und gehe in den nut , Kolbenring sitzen damit lang .
    Sollte es nicht freiwillig weg gehn die Kruste, dann nimm ein Kattermesser und gehe damit vor weg.
    An sonsten schleife den Kopf plan, das erhöht die Kompression.
    Die Anleitung findest du hier:https://www.sfera-haiza.de/wbblite2/index…d&threadID=7283 :licht: :alt: :hauwech:

    Es ist schön helfen zu können :titten2: versteht ihr den Sinn?

    Gruß aus Goslar/Bad Harzburg
    Hansi

    PS. Alle Berichte die beantwortet werden sind Ferndiagnosen, schildert eure Sorgen so gut wie möglich.:licht:

  • Vielen Dank für eure bisherige Hilfe. =)


    Ich hab in der Zwischenzeit beide Vergaser zerlegt (alt/neu) und habe davon ein Bild gemacht. Dabei habe ich einen Unterschied feststellen dürfen. Hauptdüse und Leerlaufdüse sind identisch. Aber die Chokedüse ist beim alten Vergaser vorhanden, und beim neuen ist nur ein Rohr (siehe Bilder). Ist das okay/normal oder könnte das meine Beeinträchtigung sein? 8o


    LG Andy

  • Eine Chokedüse in diesem Sinne hat der Chinavergaser (?) nicht, nur ein Steigrohr. Das haben auch die bei Yamaha eingesetzten PHVA-Versionen.

  • Klingt so, als sei dies dann nicht weiter tragisch, oder? Lt. Kollegen (der den bestellt hat) ist's ein Dellorto...


    LG Andy

  • Hallo Leute,


    ich kann nun wieder berichten. Es zieht sich halt leider hin, wenn solche Arbeiten nur nebensächlich passieren und man relativ wenig bis gar keine Zeit für hat.


    Nachdem ich mit dem China-Vergaser nicht klar kam, habe ich den originalen Vergaser nun komplett zerlegt, penibelst gereinigt und paar Kleinteile erneuert. Den Motor wieder komplett zusammengebaut. Mit etwas Silikonspray ist er mir dann auch prombt angesprungen. (ohne wollte er nicht).

    Nun läuft er prima! Ohne Leistungsverlust, etc.

    Allerdings habe ich nun ein anderes Problem. Der Motor möchte nicht anspringen. Dies klappt nur, nachdem ich die Zündkerze ausbau und erwärme. Wenn er einmal läuft und bisschen Betriebstemparatur hat, dann springt er auch sauber an.


    Zündfunke ist aber da. Hatte jemand von euch ähnliches Phänomen?


    Vielen Dank schon mal für eure Bemühungen. :)


    LG Andy