Ist es einem Laien zuzutrauen, die Bremsbeläge bei einer Sfera RST 50 selbst zu wechseln?

  • Liebe Community,

    Ich wende mich an euch mit folgendem Anliegen:

    Nach meiner Einschätzung (verlängerter Bremsweg) ist es wohl langsam notwendig, die vorderen Bremsbeläge bei meiner Sfera RST 50 zu wechseln.

    Da ich selbst nie wirklich geschraubt habe, hätte ich diesbezüglich einige Fragen an euch, bevor ich es wage, den Wechsel durchzuführen:

    1. Müssen beim Aus- und Einbau des Vorderrades bestimmte Drehmomente beachtet werden bzw. ist ein Drehmomentschlüssel erforderlich?

    2. Muss das Bremssystem nach dem Wechsel der Bremsbeläge entlüftet werden?

    3. Wäre es für mich ratsam, während des Austauschs der Bremsbeläge auch die Bremsflüssigkeit zu wechseln? Ich frage das, weil diese erst im Juli des letzten Jahres gewechselt wurde.

    4. Wann sind eigentlich erfahrungsgemäß die Bremsbacken der hinteren Trommelbremse fällig, wenn diese noch nie gewechselt wurden? Ich meine, mal gehört zu haben, dass die Trommelbremse nicht so wartungsintensiv wie die Scheibenbremse sei.

    Und generell: Wäre diese Arbeit einem kompletten Anfänger zuzumuten oder sollte ich doch lieber die Werkstatt aufsuchen? (die Kosten würden hier insgesamt ca. 50 Euro betragen).

    Ich würde mich sehr freuen über hilfreiche Antworten.

    Vielen Dank im Voraus!

    MfG

  • Ist nicht wirklich kompliziert. Da du aber keine Erfahrungen im Schrauben hast solltest du die Werkstatt aufsuchen, da es sich um sicherheitsrelevante Teile handelt.

    Entlüften / Bremsflüssigkeit wechseln ist nicht notwendig.

    Hinten die Beläge halten fast ewig, ist aber etwas mehr Aufwand, da der Auspuff runter muss.

    Solange die gut greifen und sich nicht komisch anhören würde ich die lassen.

    Mein Roller ist Franzose:

    Alles pisst und leckt!

  • Ganz ehrlich?

    Für 50€ würde ich es lieber von einer Fachwerkstatt machen lassen .

    Denn gerade an der Bremse hängt dein und auch anderer Leute Leben dran ,da sollte man als absoluter Laie lieber die 50€ investieren .

    Deshalb gebe ich auch jetzt keine Tips dazu,denn wenn du nur einen einzigen kleinen Fehler machst kann das katastrophale Folgen mit sich ziehen .

    Beläge hinten sind meist verschlissen wenn die Mutter an der Einstellstange ziemlich weit auf dem Gewinde gedreht ist .

    Spätestens nach 15.000 km sollte die Bremse generell überprüft werden ,oder bei nachlassender Bremswirkung

    https://www.sfera-haiza.de/hinterradbremse_nachstellen.html

    Meist wird zu 70% die Hinterradbremse und zu 30% die Vorderradbremse betätigt,demnach ist der Verschleiß an der hinteren Bremse größer als vorne.

    Bei Motorrädern ist es umgekehrt ,dort wird zu 75% mit der Vorderradbremse gebremst,das hängt mit dem Schwerpunkt zusammen ,der bei großen Motorrädern weiter vorne liegt

    Ferndiagnose ist schwierig und führt nicht immer zum ERFOLG  !!

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  • Vielen Dank für eure Antworten. Da die Bremse tatsächlich sicherheitsrelevant ist, werde ich wohl doch lieber zur Werkstatt gehen, anstatt es selbst zu probieren.

    Viele Grüße

  • Dann lass doch hinten auch gleich direkt mit machen ,dann hast du wieder für lange Zeit Ruhe

    Ferndiagnose ist schwierig und führt nicht immer zum ERFOLG  !!

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  • Ja, guter Einfall, werde ich wohl machen. Besser, als sich mehrmals den Aufwand machen zu müssen.

    Sollte man eigentlich die Bremsscheibe innerhalb der selben Intervalle wie die Beläge wechseln oder hält die auch länger?

    MfG

  • Kommt drauf an ....

    Bei normalem Verschleiß gilt so als Faustformel: 1 Satz Bremsscheiben kommt auf 3 Sätze Bremsbeläge

    Wenn nun aber tiefe Riefen in der Bremsscheibe sind oder die Scheibendicke unter dem vorgeschriebenen Mindestwert liegt dann muss die auch gewechselt werden .

    Ich schaue morgen noch mal in meinen Unterlagen nach ....ich meine gelesen zu haben das die Verschleissgrenze der Bremsscheibe bei 30% erreicht ist .

    Das würde bedeuten : Bei einer neuen Bremsscheibe mit 4mm Stärke sollte die Bremsscheibe bei einer Dicke von unter 3mm erneuert werden .

    Ist natürlich von Piaggio noch mit % Toleranz abgesichert.

    Ich hab schon Bremsscheiben gewechselt die hatten gerade mal nur noch 2,5mm,da wird es dann schon langsam gefährlich denn die Bremsscheibe kann platzen

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    2 Mal editiert, zuletzt von Andre' (21. Januar 2021 um 23:42)

  • Aber aufpassen,nicht am oberen Rand der Bremsscheibe messen ,sondern nur den Bereich der Lauffläche wo die Bremsklötze auf die Bremsscheibe drücken

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  • Scheint?

    Im Zweifel lieber neu.

    Gerade an Bremsen sollte man nicht sparen, da hägt dein Leben dran und das Anderer!

    Mein Roller ist Franzose:

    Alles pisst und leckt!

  • Wir können hier fachsimpeln, dummschwätzen und besserwissen über Sitzbänke, Gepäckträger, beheizte Rückspiegel, und und und.

    Aber:

    Lenkung, Räder, Bremsen .... keine Kompromisse ..... niemals !:andiearbeit:

    Einmal editiert, zuletzt von Minatho (23. Januar 2021 um 11:27)

  • Hast du die Bremsscheibe nur augenscheinlich betrachtet oder auch mal gemessen ,so wie ich es erwähnt hatte?

    Edit: Winzig feine Haarrisse in der Bremsscheibe sind mit bloßem Auge ? nicht zu erkennen

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  • Da du aber ja die Reparatur sowieso in einer Fachwerkstatt durchführen lassen willst/solltest würde ich auch die Bremsscheibe von der Werkstatt kontrollieren lassen .

    Die kennen die vorgegebene Piaggio Verschleissgrenze und haben das spezielle Equipment zum nachmessen .

    Natürlich möchte eine Werkstatt immer verdienen ,und so kommt es auch schon mal vor das Teile ausgewechselt werden die im Grunde noch gut sind .

    Aber NEU ist nunmal NEU ,und wenn man eh einmal dran ist dann würde ich auch die Bremsscheibe direkt mitmachen lassen .Dann bist du zu 99% auf der sicheren Seite

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  • Man kann schon die Bremsen selber wechseln und man braucht dazu auch nur Standartwerkzeug.

    Wenn die Bremsscheibe hin ist merkst du das am Rad an der Scheibe. Wenn zwischen Außenkante und Bremsfläche ein deutlich spürbarer Grad entsteht ist es Zeit sich eine neue Scheibe zu holen. Anders macht es auch der TÜV nicht bei einer Prüfung den der kennt ja auch nicht alle Scheibenmaße mit Verschleißgrenzen.

    Falsch zusammenbauen kann man es nicht im Prinzip, weil es einfach anders nicht passt.

    Neue Bremsen habe nicht gleich volle Bremskraft. Man sollte sie auf trockener Straße erstmal einbremsen oder sich dem bei den ersten Fahrten bewusst sein.

  • Niemand traut sich unserem Chef zu widersprechen ?:ablacher:

    Dann mach ich mal den Anfang

    Im Grunde hast du mit deiner Aussage schon recht ,und für einen erfahrenen Schrauber (so wie einige von uns) ist es sicherlich kein Problem eine Bremse fachgerecht instand zu setzen .

    Bei sferarst98 liegt allem Anschein nach aber ein Fall von mangelndem Fachwissen/Erfahrung vor.

    Deshalb nehme ich diesbzgl. auch Abstand davon ihm zu raten es selber zu machen .

    Wie bereits meine Vorredner erwähnten handelt es sich hier um sicherheitsrelevante Bauteile die erneuert werden sollen.

    Ich möchte nicht später derjenige sein auf den mit dem Finger gezeigt wird wenn ihm irgend etwas passiert .Es müssen zudem auch Anzugsdrehmomente beachtet werden,da reicht Standardwerkzeug nicht immer aus.

    An Lenkung,Fahrwerk und Bremsen sollten nur Leute mit fundiertem Fachwissen oder zumindest gehobenen Grundkenntnissen selber reparieren.

    Da dies in diesem Fall nicht gegeben ist sollte meiner Meinung nach lieber eine Fachwerkstatt aufgesucht werden .

    Vielleicht wohnt ja jemand mit Erfahrung in der Nähe der es sich mal anschauen kann und ggfls. helfen

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  • Gebe ich euch vollkommen recht...

    Wenn man keine Erfahrungswerte gesammelt hat, ist es kontraproduktiv an sicherheitsrelevanten Bauteilen an einem Fahrzeug zu versuchen Geld zu sparen. Da ist am falschen Ende gespart...genauso wie an minderwertigen Ersatzteilen die zu einem Bruchteil dessen verkauft werden, die ein Ersatzteil in Erstausrüsterqualität kostet.

    Wenn man wegen 100 Euro ersprtes eventuell ein Kind tot fährt, macht man sich den Rest seines Lebens nur Vorwürfe und kommt aus dem Zahlen des Schmerzengeldes nicht mehr heraus. In solch einem Fall übernimmt auch die Versicherung keinerlei Haftung, wenn nachgewiesen wird, das der Unfall durch mangelhafte Bremsenwartung entstanden ist.

    Manuel