Hi Zusammen,
Ich habe dieses Jahr im Sommer meinen Motorradführerschein bestanden und mir eine Kawasaki Ninja 650 gekauft, da ich schon etwas älter bin, ohne Begrenzung der PS, direkt offen.
Ich hab schon ein wenig Routine, fahre jeden Tag damit (bis es halt Schneit oder Eis liegt) am Mittwochabend kam ich vom Händler, ich hatte meinen Kettendurchhang prüfen lassen.
Für den Heimweg musste ich über eine sehr stark befahrene Kreuzung, überalle Straßenbahnschienen auf dem Boden. Ich schau hoch zur Ampel, da hingen 2 normale Ampeln eine für die Straßenbahn, ich sehe grün, kozentrier mich weiter auf den Vordermann und darauf, bloß nicht auf die Schienen zu kommen. Der Vordermann biegt nach links ab, ich direkt hinterher, es hupt -ich denke, da hupt eh ständig einer, kanns nicht lokalisieren, weiterfahren- ich sehe meinen Gegenüber an beim Abbiegen - er sieht mich auch an, der an der anderen Ampel steht, ich denke, verdammt warum hält der nicht an und rollt immer weiter vor... ich mach den Fuß an die Bremse, da wars auch schon zu spät. Das Auto knallte volle Kanne an meine Fußraste und Fußbremse und holt mich von der Maschine. Die Maschine donnerte krachend zu boden, ich einmal überschlag und quer auf der Kreuzung gelegen. Ich seh in das Unfallauto, sitzen da 3 Personen drin, nur eine steigt aus, der Rest blieb gemächlich sitzen. Ich schrei sie erstmal an, warum verdammt hat sie nicht angehalten... ja sie hätte mich nicht gesehen...
Keiner von dieser ganzen vollen Kreuzung hat angehalten und geholfen diese 190kg Maschine aufzuheben, die immernoch QUER auf der Kreuzung lag, mitten auf Schienen wo Straßenbahnen im Minutentakt drüberdonnern. Irgendwann kam ein Mann von dem Auto hinter dem "Unfallverursacher" und hat geholfen die Maschine aufzuheben und von der Kreuzung zu holen.
Ende vom Lied war: Der vor mir soll bereits rot gehabt haben, dieser wurde daraufhin angehupt, ich wäre angeb. mit über Rot und wäre übersehen worden. So die Schilderung des Unfallgegners.
Der Mann der geholfen hat die Maschine aufzurichten sagt, der Fahrer muss mich gesehen haben da er selbst, der hinter dem Unfallauto stand, mich auch gesehen hat.
Dieser "unbeteiligte" ist ein Zeuge der für meine Situation spricht und sagt: hätte der Fahrer vor ihm nicht so blitzartig in die Kreuzung gestartet (obwohl das Vorgängerauto noch mitten in der Kreuzung stand) und hätte mich einfach durchgelassen, wäre überhaupt nichts passiert.
Der Beteiligte ist in die Kreuzung gefahren, obwohl mein Vordermann die Kreuzung noch verstopfte...
Ende vom Lied ist aktuell: meine Maschine ist schwer beschädgit, 1600€ schaden. Gabel verzogen, VKL. überall gebrochen, Fußraste gebrochen, Bremshebel defekt, Lenker verzogen, Lenkergewichte verzogen. Neumaschine NP 6840€
Am Unfallauto war vorne das Kennzeichen runter, mehr war nicht dran... der Plastikhalter halt defekt und das Schild verbogen... ein Witz dagegen wie meine Maschine aussieht.
Die Polizei war da, hat den Unfall aufgenommen. Sagte aber: wenn Sie beide das unter sich machen, ohne Stress, machen wir keine Ordnungswidrigkeit draus und ich habe keine Probleme mit meinem Führerschein da noch Probezeit.
Erst wollte der Unfallgegner das ohne Versicherung machen, ist ja nur das Schild, das war auch bloß arg zerbeult, sonst nix. Am nächsten Tag bekam ich einen Anruf, man wollt es nun doch über ein Gutachten machen, da man angst habe, der Rahmen des Autos wäre beschädigt (alter Kleinwagen, vll 8-9 Jahre alt) Meine Versicherung sagte dann, dass kein Gutachten gemacht werden darf, bis meine Versicherung das OK gibt, der Unfallgegner hat das überhaupt nicht verstanden und wollte direkt zum Gutachter am nächsten Morgen, die haben dann selbst nochmal bei der Versicherung angerufen -man kenne das ja ganz anders und habe das schon öfter gehabt..... AHJA, danke für die nützlichen Informationen...-
Ich selbst hatte komplette Schutzkleidung an. Und was soll ich sagen? Ich bin schwer deprimiert, meine schöne Maschine, ich hänge brutalst an Ihr. Das ganze ist nun so, dass die Versicherung darüber Kenntnis hat, einen Gutachter schickt und dieser den Schaden aufnehmen muss, erst wenn der das OK gibt, darf die Maschine repariert werden, solange steht sie nun total zerstört in meiner Werksatt und ich weine jeden Tag mit ihr innerlich... ich hab so lange auf das Ding hingearbeitet und dann das.
Und kurz vor Weihnachten, klar kann man sagen: hey, es ist nur blech...
natürlich ist es nur Blech, aber wenn man so gerne Zweirad fährt und die Dinger hegt und pflegt tut das verdammt weh, wenn sie so mitgenommen dasteht und überhaupt nicht mehr Fahrbereit ist.
Mir selbst ist nicht viel passiert. Mehrere Prellungen, kleines Schleudertraume, sonst nichts.
So kam ich dazu, meine seit 4 Monaten stehende Sfera wieder ins Leben zu rufen, sie stand bei einem Freund in der Scheune, abgedeckt, Batterie ausgebaut und Benzinhahn zu, so dass das ganze den Vergaser nicht vollharzt.
Naja, 15x treten und sie war wieder da, deswegen liebe ich alte Piaggios und deswegen wollte ich sie auch nicht verkaufen, wegen dieser Zuverlässigkeit und Treue.