Startprobleme nach einer Woche Standzeít

  • Liebe Member,

    direkt vorweg, dies ist mein erster Thread. Ich weiß, das Thema klingt, als ob es schon in tausend anderen Einträgen behandelt worden ist, ich habe aber leider bisher keine Lösung gefunden.

    Ich habe von meiner Tante eine Sfera50ccm Bj 96 vererbt bekommen. Das Ding stand ca. 15 Jahre in einer Garage, lief vorher aber normal.

    Ich hab den Weber12OM Vergaser gereingt, aber ich glaube der Schwimmer war kaputt also hab ich ihn gegen einen Dellorto 12 Vergaser (neu) getauscht. Luftfilterschwamm erneuert, Benzin und Ansaugschlauch erneuert, Verbindungsstück von Vergaser zu Luftfilter erneuert. Membrane angeschaut, meines Erachtens dichten die gut ab. Der ASS hat von außen ein paar Risse (porös) sieht aber optisch von innen dicht aus. Zündkerze ist auch neu, Batterie ebenfalls. Der Benzinhahn funktioniert einwandfrei. Nach dem Zusammenbauen ist der Roller mit Hilfe von Starterspray gut gestartet, einige Kilometer gefahren, alles eingestellt. Zündkerzenbild wie es sein soll. Am nächsten Tag Roller mit dem Elektrostarter umgehend angesprungen. Ca. nach einer Woche Standzeit geht der Roller aber nicht mehr an, man kann kicken/e-Starter machen wie man will, keine Chance. Zündkerze ist dann Trocken. Bisschen Benzin in das Zündkerzenloch, geht sofort wieder an. Damit hätte ich fast noch leben können, leider hat sich dieses Problem jetzt auch manchmal früher als die 7 Tage eingeschlichen und ich bin etwas überfragt. Auch mit Mund am Ansaugschlauch ziehen und das Loch zuhalten bringt ihn nicht zum starten. Den Simmerring der Variomatik hab ich noch gegen einen neuen getauscht. Heute habe ich mir ein Kompressionsgerät geholt und siehe da, nur 6 bar Kompression im warmen Zustand. Sobald der Roller aber an ist, fährt er extrem ruhig und gut. Kein Abwürgen oder Leistungsverlust beim Fahren, in meinen Augen normale Beschleunigung, Fährt so 52kmh auf der Geraden (Distanzring ist drin, ohne aber auf der Geraden auch kein richtiger Unterschied). Letztens noch 250km am Stück damit gefahren ohne Probleme. Also entweder springt der Roller sofort an und fährt dann einwandfrei oder man kriegt ihn gar nicht an. Der Roller hat 7000km runter.

    Den Zylinder hab ich mir noch nicht angeschaut, vermutlich sollten die Dichtungen da mal probatorisch gewechselt werden.

    Nachtrag: hatte mir die Ölpumpe noch einmal angeschaut, weil ich das gelesen hatte irgendwo. Die Striche waren nicht ganz in einer Flucht, also eher ein bisschen zu wenig Öl bekommen, das hab ich korrigiert (Zündkerzenbild war vorher aber auch schon gut)


    Beste Grüße

  • Herzlich Willkommen

    Hier wird Sie geholfen ….

    Für mich klingt das nach Vergaserproblem

    Schwimmer/Düse/Nadelventil/Choke überprüfen

    6bar ist nicht die Welt ,aber kommt immer auch auf das Messgerät an und wie gemessen wurde .(Mit Adapter oder ohne/ mit Vollgas oder ohne)


    Edit:

    <Der Benzinhahn funktioniert einwandfrei>

    Wie wurde das denn genau getestet?

    Ferndiagnose ist schwierig und führt nicht immer zum ERFOLG  !!

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    Einmal editiert, zuletzt von Andre' (15. September 2023 um 17:15)

  • Erst mal ein willkommen gewünscht,

    Der Roller stande ca. 15 Jahre in der Garage gestande, auf jedem fall besser wie 1 Jahr im Fluss :nick: :angel:

    Da ich nicht weiß wieviel Erfahrung Du im Roller Schrauben hast werde ich Dir was wichtiges erklären wenn man einen Roller Gebraucht bekommt der Jahre gestanden hat!

    Als erstes keine Startversuche durchführen, bei soviel Jahre kommen alle hintere Verkleidungsteile mit Helmfach runter und als aller erstes muß Zwingend erst mal der alte Sprit raus fals überhaupt noch welscher im Tank wäre.

    Dann schraubt man den Unterdruckbenzinhahn ab der mit Sicherheit Defekt ist oder stark mit Ablagerungen zu ist, den Tank wieder mit dem alten Benzinhahn verschliesen und nimmst ca. 4 Liter Warmes Wasser mit einer kleinen Menge von dem Ultraschallreiniger ca. 10 bis 15ml in das 4 Liter Wasser rein und ab in den Tank.

    Das ganze lässt Du über Nacht ziehen und der in der Zeit ersetzt Du alle Gummiteile die Risse haben, aber bitte mit Orginalteilen!

    Beim Austauschen vom Membranblock sollte auch Orginal entweder mit Carbonblättschen oder mit Metal genommen werden, auf keinem fall die mit Fieberglas ok?

    Eine gute Entscheidung das Du Dir einen DellOrto Vergaser genommen hast, da es für Weber vwie so gut keine Teile mehr gibt!

    Als Nächstes Prüft man die Variomatik und Reinigt die gut mit Bremsreiniger und nimmt neue Rollen, danach würde ich an Kupplung und Wandler gehen! Selbst wenn Kupplung noch gut ist und der Wandler auch, hat sich nach 15 Jahre an den Wandlerscheiben einen Rostfilm gebildet!

    So das wwäre das von mir vor erst mal!

  • Vielen Dank erstmal für die Antworten!

    Benzinhahn hab ich folgendermaßen getestet. Erst geguckt, ob der ohne Zug am Unterdruckschlauch dicht ist, das war er. Dann mit dem Mund am Unterdruckschlauch gezogen und es kam sofort Benzin. Zudem, wenn er nicht anspringt, hab ich mit dem Mund am Unterdruckschlauch gezogen und mit nem Finger die Öffnung am Vergaser zugehalten und er ist auch leider nicht angegangen, somit bin ich davon ausgegangen, dass er funktioniert und nicht das Problem ist. Zudem hab ich beim Fahren wie gesagt keine Probleme.

    Wie kommst du auf ein Vergaserproblem? Da der neu ist, hab ich darüber ehrlicherweise nicht nachgedacht. Die Düsen hab ich gereinigt, weil ich andere reingetan hab (80er Düse ist drin, laut Betriebserlaubnis 82 bei Dellorto 12).
    Kompression hab ich mit Vollgas und mit Adapter gemessen mit warmen Motor. Ich bin eher der Hobbyschrauber und versuche mir vieles mit Foren und Logik herzuleiten.

    Sicherlich ist es bestimmt sinnvoll die komplette Variomatik zu reinigen und zu zerlegen, aber das hat ja glaube nichts mit dem Startproblemen zu tun oder?

    Das Hauptproblem (neben sicherlich tausend anderen bei so einer langen Standzeit) scheint ja eher, dass nach einer gewissen Standzeit die Brennkammer trocken zu sein scheint und nicht genug Benzin/Luftgemisch angesaugt werden kann, so hab ich mir das zumindest hergeleitet, deswegen dachte ich, dass die Kompression das Problem ist. Wenn ich etwas Benzin in die Kammer gebe, springt er ja sofort an. Den ASS hab ich auch mal mit Starterspray besprüht, da ist nicht viel passiert. Der Roller ist seit der Reaktivierung ca. 1000km gelaufen, Fahren ist absolut kein Problem!

    Würde eine kaputte Membran die Kompression beeinträchtigen?

  • Wie schon Minatho schrieb würde ich auch erstaml den ASS und den Benzinhahn erneuern, die Bezinhähne sind Mistviecher, den einen Tag funktionieren am nächsten nicht mehr. Oder der Vergaser baut nicht immer genug Unterdruck auf damit der Benzinhahn funktioniert.

  • Na ja,der Vergaser baut den Unterdruck ja eig gar nicht auf ,das macht der Kolben durch den Sog der im Kurbelgehäuse entsteht.

    Ist nun die Kompression schlecht ,dann wird auch nicht genügend Unterdruck aufgebaut um den veralteten Benzinhahn (mit seiner verklebten Membran ) zum Öffnen zu bewegen .

    Mit einem neuen Hahn dürfte es wieder eine Weile lang funktionieren (unter Vorbehalt)

    Besser ist immer ein manueller Benzinhahn

    Dann ist für alle Zeiten Ruhe im Karton


    ….es sei denn man vergisst den Hahn zu schließen :velo:


    Vielleicht ist aber auch eine winzig kleine Undichtigkeit an deinem Unterdrucksystem die Ursache für das Problem

    (Schlauchschelle locker,kleines Loch im Schlauch)

    Mit dem Mund baut man beim saugen schließlich einen viel höheren Unterdruck auf als mit einem Motor,der nur noch wenig Kompression hat.

    Ferndiagnose ist schwierig und führt nicht immer zum ERFOLG  !!

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  • Vielen Dank erneut; ich glaube aber nicht, dass der mangelnde Unterdruck am Benzinhahn das Problem ist.

    Hatte ja wie oben beschrieben, als er mal nicht gestartet ist, den Schlauch abgenommen, mit einer Spritze maximalen Unterdruck erzeugt, währenddessen natürlich das Loch am Vergaser zugehalten und versucht ihn zu starten, das hatte leider auch nicht geklappt, obwohl sicher Benzin kam, als man den Benzinhahn abgezogen hatte.

    Aber da es mehrere nun gesagt haben (und ihr alle tausend mal mehr Ahnung habt als ich) werde ich den Benzinhahn und den ASS einmal tauschen.

    Die gedrosselten ASS findet man leider ehrlicherweise überhaupt nicht mehr, selbst die von Piaggio bei ScooterAttack sind alle offen. Ist das egal, wenn die Endgeschwindigkeit weiter bei 50kmh bleibt?

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    (wobei der nur nen Anschluss von 20mm haben soll und mein Dellorto 12phva 24mm; der obere hat wohl 22mm, denke das sollte aber passen)

  • Hier ein Orginaler Gedrosselter Ansaugstutzen, mußt nur Reinigen oder dieser neu!

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  • Ich fahre auch eine 50ccm NSL mit cden 20mm Offenen Ansaugstutzen, es ändert sich an der Endgeschwindigkeit so gut wie nichts nur leicht Spührbar aber bei mir ist dafür der Anzug etwas Flotter geworden!

  • Auf jeden Fall. Ein offener ASS hat keine leistungssteigernde Wirkung.

    Die Vmax wird ohnehin, über den Drosselring in der Vario begrenzt.

    Im Zusammenspiel Vergaser, ASS, MB, Variomatik, GDF und Auspuff, kann lediglich die Performance geändert werden.

  • <Darf ich denn, wenn die Geschwindigkeit weiter passt, einen offenen ASS legal fahren?>

    Im Grunde genommen ist es eine bauliche Veränderung am Fahrzeug die eintragungspflichtig wäre bzw. zum erlöschen der BE führen könnte.

    Da aber keinerlei Angaben zu dem Ass in der BE vermerkt sind ,würde ich mal sagen das du dich im grünen Bereich bewegst,solange die zul. Vmax nicht überschritten wird (+/- 10%)

    Um es mit einfachen Worten auszudrücken:

    Wo kein Kläger,da kein Richter


    Edit:

    Was hat 1 Zylinder und fährt höchstens 15km/h ? :nixweiss:


    Ein Zauberer auf nem Dreirad :ablacher:

    Ha ha ha :D

    Ferndiagnose ist schwierig und führt nicht immer zum ERFOLG  !!

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  • <Ein offener ASS hat keine leistungssteigernde Wirkung.>

    @Minatho

    Das ist im Grunde nicht ganz richtig

    ….das ein offener Ass (alleine) keine Leistungssteigerung mit sich bringt

    Er hat im Vergleich zum gedrosselten Ass große Vorteile,besonders bei der Beschleunigung und Volllastfahrt

    Von daher gesehen ist ein offener Ass eig sehr wohl leistungssteigernd

    Zitat:

    Durch die Verengung des Ansaugstutzens (Einlass) wird ein Gemischrückstau zwangsweise erzeugt. Dadurch kann bei höheren Drehzahlen die optimale Füllung des Brennraums nicht mehr gewährleistet werden. Dies bringt natürlich einen Leistungsverlust beim Vollgasfahren und Beschleunigen mit sich

    Quelle:

    Ansaugstutzen

    Ferndiagnose ist schwierig und führt nicht immer zum ERFOLG  !!

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  • So, jetzt wird angegriffen. Vielen Dank für eure ganzen Tips!

    Habe mir jetzt nen neuen ASS und nen neuen Benzinhahn bestellt (natürlich Piaggio). Zudem neue Zylinderdichtungen und ich werde den Simmerring an der Lima Seite auch noch wechseln, hatte mir die mal im Doppelpack gekauft und bisher nur den an der Variomatik eingebaut. Zudem wird der Ölschlauch auch noch erneuert und ich hab mir noch nen neuen Unterdruckschlauch gekauft (der alte neue saß etwas locker).

    Beim Schrauben werde ich auch noch mal ganz genau auf die Membranen schauen.

    Ich werde berichten, da das eh noch alles dauert, bis es ankommt, bin ich weiterhin ganz Ohr für weitere Tips

    Schönes Wochenende!

  • <und ich hab mir noch nen neuen Unterdruckschlauch gekauft (der alte neue saß etwas locker).>


    Wie in #8 vermutet :

    Vielleicht ist aber auch eine winzig kleine Undichtigkeit an deinem Unterdrucksystem die Ursache für das Problem

    (Schlauchschelle locker,kleines Loch im Schlauch)

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