Noch nie geschraubt ( Grundsätzliches für Anfänger )

separat

Im Groben uns Ganzen kann ich nur zustimmen. Das mir dem Zutrauen ist immer der Punkt, wo viele einfach keine andere Wahl haben. Sind die Menschen Jung oder gerade finanziell nicht gut drauf, der Roller das Einzige, was drin ist, der aber günstig gekauft werden musste, ist Eigenarbeit oft die Einzige Option, die da ist. Und dann muss man dann es versuchen ohne andere Wahl.
Und da greift das Forum hier. Was jmd. von unseren Anleitungen nicht versteht oder der Sachverhalt etwas anders liegt als im Gezeigten, kann man hier drüber sprechen und Hilfen bekommen. Im Normalfall wirds ja auch was.

Drehmomentschlüssel ist für nen Anfänger entberlich, damit kann er ohnehin nicht umgehen. Generell sind Kurbelhäuse und Bremsen die einzigen Teile an nem Zweitaktroller für den man ihn braucht, beides Bereiche von denen man als Anfänger ohnehin die Finger zu lassen hat.
Wenn doch, dann nicht den vom Grabbeltisch kaufen. Gute Dremos sind nacheichbar (spätestens nach zwei Jahren fällig) und kosten auch entsprechend. Will also gut überlegt sein.

Gleiches gilt letztendlich für alle Werkzeuge: weniger ist mehr, dafür besser. Gute Qualität kaufen mag teurer sein, macht sich aber unterm Strich bezahlt.

Zwei wichtige Dinge fehlen auf der Werkzeugliste aber m.E.
1. Lötlampe (Thema festsitzende Schrauben ...)
2. ein guter, rückschlagfreier, Gummihammer

Ein Drehmomentschlüssel ist schon nicht schlecht für einen Anfänger. Beim Hinterrad sollen es zB 100 Nm sein, die gleiche Kraft am Vorderrad führt zum Abriss des Gewindes (richtig dort 35 - 45 Nm).
Am wichtigsten natürlich dann die Variomutter (44 Nm, wenn neu) wo ein falscher Wert fatale Folgen haben kann.

Eine Eichung ist unter Hobbybedingungen vielleicht etwas übertrieben. Es wird immer genauer sein als wenn man es nach Gefühl macht, besonders bei einem Neuling.

Du wirst es weder vorne noch hinten schaffen, mit bloßen Händen das Gewinde abzureißen. Vorne kriegst du maximal den Tachoantrieb zerquetscht, aber auch mit Dremo, nämlich wenn das Vorderrad nicht richtig eingespurt ist.

Variomutter habe ich noch nie mit Dremo angezogen, die wird mit rotem Loctite eingeklebt und angezogen. Wichtiger ist hier, sich bei Piaggiomotoren an die Vorgabe zu halten die Mutter zu erneuern und den richtigen Typ Dehnmutter zu verwenden. Alternativ tuts hier auch ein gefühlvoll eingesetzter Knattermann, aber das ist wiederrum nix für Anfänger da definitiv gefährlich. Zum Lösen von Antriebs- und Fahrwerksschrauben/Muttern ist das aber ein sehr hilfreiches Werkzeug.

Dremoeichen ist unerlässlich. Habe ich letztens einen Bekannten erst davon überzeugen können. Sein uralt-Stahlwille hatte vor der Eichung bei eingestellten 100nm noch ganze 52 gezogen ... da er das Ding nur zum Radwechsel bei seiner Prollschüssel benutzt ein richtig gefährliches Problem ... zugegeben, der Schlüssel ist auch schon ~25 Jahre alt gewesen, trotzdem zeigt sich daran, dass sich hier über die Zeit erhebliche Abweichungen einstellen können

Ich hätte es nicht geschrieben wenn es hier nicht schon mindestens zwei mal passiert wäre. Wobei einer berichten konnte das das Vorderradgewinde bei 70 Nm durch war (er wollte fälschlicherweise 100 Nm erreichen).

Natürlich gehört Schraubensicherung (mittelfest) und eine neue Dehnmutter an die Vario. Das ersetzt aber nicht eine angemesse Anzugskraft, und da vergisst Du folgendes: In diesem Thread geht es um Tipps für Anfänger.

Zitat

In diesem Thread geht es um Tipps für Anfänger.

und genau darum sind solche elementaren Informationen wichtig ...

Letztendlich ist das ein riesiger Themenbereich, evtl. sollte man das ganze aufspalten in Grundsätzliche Tipps zur Ausrüstung als auch in Verfahrensweisen und mögliche Fallen. Aus der Praxis weiß ich, dass es eine ganze Reihe wiederkehrender Fehler bei Anfängern gibt. Das mit der Variomutter ist einer davon.