Mit freundlicher Genehmigung von Winfried Mueller eröffne ich hier drei Beiträge zum Thema Sfera RST 125. Er hat den Inhalt verfasst und zwar so gut gelungen, daß es mich freut diese Erfahrungen hier im Forum veröffentlichen zu dürfen.
Auf diese Weise können wir alles im gewohnten Umfeld lesen und darauf verweisen. Außerdem wird der Text hiermit archiviert. Er befindet sich nach wie vor auch auf “http://www.reintechnisch.de“ aber ich weiß inzwischen das Winfried selbst keine Sfera mehr fährt. Daran kann man ja arbeiten...
Ich habe lediglich ein paar Teile entfernt, z.B. Vergleiche von Normal- und Superbenzin, Details zu allseits bekannten Wartungsschritten und Leser-Rückmeldungen, letztere wünsche ich mir von Euch...
Beitrag #1:
- Hinweise
- Allgemeines
Beitrag #2:
- 125'er-Vergaser
- Technische Daten der 125'er
Beitrag #3:
- Wartungsplan
- Wartungs-Logbuch von Winfried
- Links zu seinen Fotos (wird noch überarbeitet)
Herzlichen Dank an Winfried Mueller
Übrigens empfehle ich einen Ausflug zu reintechnisch-de weil dort noch sehr interessante Themen behandelt werden. Immer auf intelligente Weise, und nie ohne eigene Erfahrungen mit Hand und Fuß - Hier geht es zum Inhalt
Unbedingt beachten
Alle Rechte zur Vervielfältigung und Veröffentlichung dieses Textes liegen allein bei Winfried Mueller, dem Betreiber der Internetseite reintechnisch-de Die Benutzung der hier aufgeführten Tipps, Ratschläge und Anweisungen geschieht auf eigene Gefahr. Eine Haftung für eventuelle Schäden oder sonstige Nachteile wird nicht übernommen.
Sfera RST 125
Allgemeines
Der 125qcm 4-Takt Motor ist recht sparsam. Er verbraucht etwa 3.2-4 l/100km. Das gilt sowohl für Stadtverkehr (Kurzstrecken 5-10km) wie auch für längere Strecken. In der letzten Zeit ist der Verbrauch auf 3.6l/100Km angestiegen, muß wohl mal wieder den Vergaser oder Luftfilter checken.
Als Motoröl verwende ich, auch abweichend vom Hersteller, normales 15W40 oder 10W40, allerdings ein Markenöl für etwa 15-30 Euro pro 5l. Nach ein paar Recherchen wurde mir klar, dass das völlig ausreichend ist und es nicht teures Spezialrolleröl braucht.
Auch im Reparaturhandbuch zur Sfera steht, dass man 10W40 verwenden kann. Einen interessanten Effekt habe ich festgestellt: Der Ölverbrauch reduziert sich drastisch, seitdem ich Castrol 10W40 Öl benutze. Jetzt muß ich nur noch alle 1000 km nachfüllen, zuvor etwa alle 300-400 Km.
Auch der Einsatz eines Ölzusatzes auf Molybdändisulfit-Basis fand ich sinnvoll, wenn auch nicht unbedingt nötig.
Molybdändisulfit setzt sich auf die bewegten Teile ab und hat den Vorteil, dass es auch noch schmiert, wenn kein Öl mehr vorhanden ist, hat also eine sogenannte Notlaufeigenschaft. Verwendet habe ich Liqui Moly Motoröl Oil Additiv. Bei der Sfera hat das den Vorteil, dass selbst bei zu wenig Öl, was ja wegen des Verbrauches schnell mal passieren kann, trotzdemnoch notdürftig geschmiert wird. Soweit die Theorie, ob das praktisch funktioniert, weiß ich natürlich nicht.
Theoretisch kann man mit der Sfera 90 km/h schnell fahren. Der Tacho zeigt auch Werte bis 110km/h an. Ein installierter genau kalibrierter Fahrradtacho zeigte aber schnell, was Realität ist. 90-95km/h sind das höchste der Gefühle. Manchmal bei guten Bedingungen. Realistisch sollte man davon ausgehen, dass man sich mit 75-80 km/h Maximalgeschwindigkeit fortbewegt. Immer totales Vollgas ist eh nicht gut für Motor und Verbrauch. Diese Geschwindigkeit ist natürlich auf Autobahn total nervig. Wer schneller fahren will oder muss, weil er viel Autobahn fährt, sollte sich deshalb keinen 125er Roller anschaffen.
Eigenheiten
Ölverbrauch Motoröl
Der Ölverbrauch ist bei der Sfera 125 RST recht hoch, generell, nicht nur bei meinem Exemplar. Die ersten Roller dieser Baureihe hatten da noch viel größere Probleme. Ab 1997 ist wohl am Motor was geändert worden, so dass der Ölverbrauch etwas runterging. Trotzdem ist er noch wesentlich höher als bei anderen Viertaktern.
So ist es bei mir so, dass ich alle 300-400 Km Öl nachfüllen muss. Etwa 0,1 Liter. Hier ist es wichtig, das nicht zu vergessen. Sonst hat man schnell einen Motorschaden. Das ist sicherlich eine große Gefahr sowohl bei der Sfera 125 wie auch bei der ET-4, die ja bis 2000 den gleichen Motor hat.
Seit dem ich Castrol 10W40 benutze, muss ich nur noch alle 1000 Km Öl nachfüllen. Von daher empfehle ich, mal mit dem Öl zu experimentieren.
Kaltstartautomatik nervig
Bei der Kaltstartautomatik handelt es sich um einen elektrischen Choke. Eine Heizkapsel heizt nach dem Start des Motors eine Membran auf, die nach etwa 2-3 Minuten den Choke schließt. Solange gelangt ein fetteres Gemisch in den Zylinder.
Im Winter mag das mitunter angebracht sein, im Sommer ist das sinnloser Spritverbrauch.
Kommt noch hinzu, dass der Choke bereits nach 10 Minuten Stand wieder vollständig offen ist. Dann ist zwar der Motor noch völlig warm, braucht also
eigentlich keinen Choke, trotzdem ist der dann wieder für 2-3 Minuten offen.
Neben dem erhöhten Spritverbrauch (ca. 0.1-0.3l/100km bei Stadtverkehr), ist vor allem bei meinem Roller nervig, dass er in dieser Phase im Standgas schon relativ hoch dreht. So hoch, daß die Kupplung beginnt einzukuppeln. Wenn ich also an der Ampel stehe, zieht der Roller schon ein wenig. Gut ist das sicherlich nicht, auch nicht für die Kupplung, die so schneller verschleißt.
Dieses Problem habe ich halbwegs lösen können. Den Choke habe ich so umgebaut, daß er jetzt schon mit Strom versorgt wird, nachdem die Zündung eingeschaltet ist.
Bevor ich im Sommer losfahre, warte ich bei eingeschalteter Zündung etwa 2 Minuten und starte erst dann. Der Choke ist somit schon fast zu. Das
funktioniert ganz gut, ist aber eben etwas lästig, weil ich warten muss, bevor ich losfahre.
Startprobleme
Mittlerweile habe ich einige Tricks gelernt, wie ich den Motor recht gut gestartet bekomme.
Anfangs hatte ich da einige Probleme. Zum Starten des kalten Motors braucht man ein fetteres Gemisch. Und das erhält man bei der Sfera, in dem man 2-3 mal schnell das Gas vor dem Start aufreißt (oder während des Startens mit Elektrostarter). Die Beschleunigerpumpe spritzt dadurch schon etwas Benzin in den Ansaugkanal, der das Gemisch anreichert. Dann lässt sich meist recht gut starten.
Aber Achtung: Die ersten Sfera-Modelle hatten keine Beschleunigerpumpe am Vergaser, dort funktioniert das dann nicht. Ich empfehle in so einem Fall, einen neueren Vergaser einzubauen (z.B. für 20-30 Euro über Ebay ersteigern). Die Option, über die Beschleunigerpumpe ein fetteres Gemisch beim Start erzeugen zu können, ist Gold wert. Siehe hierzu auch die Bilder des Vergasers, wo die Beschleunigerpumpe dargestellt ist.
Wenn ich den Roller ein paar Tage stehen ließ, dauerte das Starten etwas länger. Da ich die Batterie schonen wollte, suchte ich nach der Ursache dieses Problems. Es lag mit daran, daß der Vergaser durch die Standzeit nicht mehr komplett gefüllt war und somit das Benzingemisch zu mager war. Da der Unterdruckbenzinhahn erst öffnet, wenn der Motor sich dreht, braucht es eine Zeit, bis Benzin nachgelaufen ist. Deshalb die längere Startzeit.
Meine Idee war jetzt, einen normalen Benzinhahn einzubauen, den man manuell öffnen kann. Ich war schon drauf und dran, von irgendeinem anderen Motorrad was passend zu machen. Das wäre mit viel Arbeit verbunden gewesen. Da entdeckte ich, dass der Piaggio ZIP Mofaroller (und nur der Mofaroller) einen manuellen Benzinhahn hat. Das deshalb, weil der Unterdruck im Ansaugkanal nicht ausreicht, einen Unterdruckhahn zu öffnen. Und wie das bei Modellen eines Herstellers oft ist - der Hahn passte genau für die Sfera 125 RST. Bestellt, eingebaut, tut seither wunderbar. Man muss sich nur angewöhnen, den Hahn immer per Hand zu schließen.
Beim Einbau darauf achten, dass der nicht mehr benötigte Unterdruckanschluß mit einem Stopfen verschlossen wird. Das geht z.B. mit einer passenden Schraube, die am Ende kein Gewinde hat. Das Gewinde schneidet man ab und den Rest drückt man ins Schlauchende und sichert es mit Klemme oder Kabelbinder.
Im Winter überraschte mich dann ein weiteres Problem. Bei Temperaturen unter 8 Grad drehte der Anlasser durch ohne den Motor mitzunehmen. Zum Glück gibts ja auch noch einen Kickstarter, so daß ich starten konnte.
Von einem Techniker erfuhr ich, dass das Problem bekannt ist und es daran liegt, dass die Spannung am Anlasser wegen zu dünner Kabel nicht hoch genug ist. Im Laufe 1997 sollen aber angeblich stärkere Kabel eingebaut worden sein und alle Roller, die seither in der Werkstatt waren, sollen diese nachträglich kostenlos bekommen haben. Bei meinem sind angeblich schon die Neuen drin.
Der Kauf einer neuen Batterie brachte erstmal Erfolg. Jedoch nicht lange, es ging bald darauf wieder los. Immer bei Temperaturen unter etwa 6-8 Grad. Und nur, wenn er völlig kalt war.
Abschließend kann ich dazu sagen, daß es wohl irgendwie an einer schlechten Abstimmung des kompletten Anlassersystems liegt. Von ET-4 Fahrern habe ich dieses Problem noch nicht gehört, da sind dann wohl irgendwelche Änderungen gemacht worden.
Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt, den Roller im Winter anzutreten.
Die guten Seiten
Da ich groß bin, war es gar nicht so einfach, einen passenden Roller zu finden. Viele Roller waren einfach zu klein, so dass ich meine Beine über den Lenker hätte hängen müssen. Die Sfera bietet genug Platz auch für große Fahrer.
Ein Kickstarter ist Gold wert. Es gibt ja schon einige Roller, die sowas nicht mehr haben.
Der Roller ist stabil und solide gebaut. Das Design finde ich gut gelungen. Die Ersatzteile sind günstig.
Trotz oben beschriebener Startschwierigkeiten: Der Motor war immer nach spätestens 2 Minuten an. Keine Tortour mit Zündkerze rausschrauben etc. In den meisten Fällen springt er nach 2-5 Sekunden Elektro-Starter an bzw. nach dem 3.-5. mal Kickstarter.
Weitere Tipps
Ölstand kontrollieren, Ölstand kontrollieren, Ölstand kontrollieren! Ist das wichtigste bei Sfera 125 und ET4.
Wer hier nicht sorgfältig ist, handelt sich einen kapitalen Motorschaden ein. Durch den hohen Ölverbrauch muss man das recht häufig machen, am besten bei jedem mal Tanken. Es gibt viele Sferas mit Schaden der Kurbelwelle, entweder Lagerschaden oder Pleul gerissen. Ich vermute, dass die meisten wegen zu wenig Öl entstanden sind.
Beim Gebrauchtkauf ist genau das auch das Problem: Wie sorgfältig hat der Vorbesitzer auf den Ölstand geachtet?
DerGummibalg zur Entlüftung der Variomatik hält typisch nur 1-2 Jahre. Dann ist er durchgerissen und sollte gewechselt werden.
Seit 2 Jahren lackiere ich den Auspuff mit Zink-Plate Farbe (z.B. Holts Zinc Plate Extrem-Rostschutz bei AFRA oder ATU). Das funktioniert. Allerdings wird wohl dieses Jahr (2003) ein Neuer fällig sein, er ist jetzt von innen fast durchgerostet.
Eine Zuschrift erhielt ich, dass man mehr Leistung aus dem Motor holen könne, wenn man ein paar Löcher in das Luftfiltergehäuse bohrt, so dass der Querschnitt der Luftzufuhr zum Vergaser größer wird. (Natürlich in der Art, dass keine ungefilterte Luft zum Motor gelangt.) Ich habe das selber noch nicht ausprobiert, bin in der letzten Zeit nicht mehr so experimentierfreudig.
Kickstarter, Ständer, Hinterradbremse immer gut ölen/fetten. Gerade der Kickstarter rostet gerne ein, wenn man ihn länger nicht benutzt.
Starten: Wenn der Motor warm ist, hilft es, das Gas halb aufzudrehen und dann zu starten. Sobald der Motor aufheult, wieder drosseln. Wenn man ein paar Tage nicht gefahren ist, erstmal Vollgas halten, ein paar mal kurz starten (damit Benzin in den Motor gelangt und das Gemisch fett genug ist) und dann Gas zu und etwas länger starten bis Motor läuft. Auch hilft es, das Gas vor dem Starten ein paar mal schnell aufzudrehen, weil dann die Beschleunigerpumpe schon Benzin einspritzt.
Heidenau Reifen sind mein Favorit. Die Ersthinterreifen war eigentlich schon bei 4000 Km runter, bin den dann aber doch bis 6000Km weitergefahren. Der folgende Heidenau hat dann insgesamt 14000Km gehalten, bis er die Ende-Markierung erreicht hat.
Heidenau hält lange und hat gut Grip. Er wurde auch immer wieder in Rollerzeitschriften und Foren empfohlen.
Reifendruck: Zu wenig ist schädlich. Ein wenig zuviel ist selten ein Problem. Ich fahre seit Jahren fast alles mit viel mehr Druck, als vom Hersteller empfohlen. Die Sfera fahre ich vorne wie hinten mit 2.5 Atü, was dem Maximaldruck für diese Reifen entspricht. Behauptungen, der Reifen würde nicht so lange halten, weil er sich in der Mitte mehr abfährt kann ich nicht bestätigen. Im Gegenteil, die Reifen hielten erstaunlich lange. Auch sonst hatte ich keinerlei Probleme damit. Es ist auch spritsparend, weil der Rollwiderstand geringer ist. Und wenn ich mehrere Monate mal nicht den Luftdruck geprüft habe, ist so immer noch genügend Reserve vorhanden.
Man sollteimmer eine Kerze mit passendem Kerzenschlüssel dabei haben. Mir ist schon 3 mal eine Kerze am Keramikkörper abgebrochen. Grund ist, dass das Zündkabel recht hart ist und es starke Bewegungen zwischen Zündkerze (=Motor) und Spule (=Rahmen) gibt. Seit einiger Zeit versuche ich, durch ein längeres Zündkabel, was ich im Bogen verlege, dieses Problem zu lösen. Auch ein spiralförmiges verlegen hat geholfen. Man muss hier etwas experimentieren.
Andere Zündkerzen? Manchmal kann man eine passende CHAMPION RG 4HC nicht auftreiben.
Selbst bin ich mit einer NGK CR9E über etwa 5000 Km problemlos gefahren. Diese hat einen etwas anderen Wärmewert (etwas kältere Kerze, führt als mehr Wärme über den Isolator ab), ist aber von den Dimensionen identisch. Gleiches gilt für die weit verbreitete NGK CR8E. Diese NGK Kerzen haben allerdings ein Gewinde am Ende, wo eine Hülse draufgeschraubt werden muss, damit der Kerzenstecker aufgesteckt werden kann.
Getriebeöl: Die Einfüll- und Kontrollöffnung für das Öl des Achsantriebes findet manch einer nicht. Ist auch gut versteckt. Wenn man vor dem Hinterrad auf der rechten Seite sitzt (Auspuffseite), muss man durch die Felge schauen. In etwa auf Höhe 4 Uhr und 5 Uhr findet man zwei 6-Kant Schrauben, sehr nah zur Radmitte hin.
Die obere ist die Kontrollöffnung, die untere der Ablass. Mitunter sitzt in dieser Ecke aber soviel Dreck, dass man sie nicht entdeckt.
Änderungen Sfera 96-97: So um 1997 wurde die Sfera verbessert. Weil der Ölverbrauch recht hoch ist, war der Einfüllstutzen hinter der Abdeckung total umständlich. Er wurde links nach außen verlegt. Öffnen kann man diesen neuen Verschluß auch mit der Hand (zuvor 16er Schlüssel). Das war gleichzeitig ein guter Schritt in Richtung Motorlanglebigkeit, weil so nicht mehr so oft vergessen wurde, Öl nachzufüllen. Zu wenig Öl ist wohl das Problem Nummer 1 für Motorschäden bei der Sfera. Weiterhin wurde der Vergaser mit einer Beschleunigerpumpe versehen, was das Startproblem halbwegs löst und für mehr Beschleunigung sorgt. Allerdings auch für etwas mehr Spritverbrauch. Es ist möglich, dass weitere kleine Veränderungen am Vergaser gemacht wurden. Die Kabeldicke der Anlasserkabel wurden 1997 erhöht, damit der Anlasser auch bei den hohen Strömen mit genügend Spannung versorgt wird. Auch die Bremsleitung am Vorderrad wurde leicht modifziert. Weitere Veränderungen sind mir nicht bekannt.
Ölablass alter Motor: Beim 96er Motor gibt es noch keine Ölablass-Schraube auf der linken Seite unten. Hier muss man vielmehr den Dauer-Ölfilter auf der rechten Seite unterhalb der Plastikabdeckung des Generators herausschrauben (vermutlich 22er Schlüsselweite). Evtl. muss man dafür vorher den Auspuff demontieren. Nach dem Öffnen kann man auch gleichzeitig den Dauer-Ölfilter herausnehmen und säubern (nicht zu verwechseln mit der zusätzlich vorhandenen Filterpatrone auf der linken Seite weiter oben, die bei spätestens jedem zweiten Ölwechsel getauscht werden sollte.). Der Ölablass bei diesen Motoren ist jedoch eine ziemliche Sauerei, man sollte ordentlich Zeitungen unterlegen. Günstig ist es auch, wenn man dafür den Hauptständer einklappt (Helfer hält die Maschine), weil sonst das meiste Öl dort runterläuft.
Drosselung: Die Drossel befindet sich im oberen Teil des Vergasers. Dort ist ein Begrenzungsring eingebaut, der den Gasschieber nicht ganz nach oben wandern lässt. Da der obere Deckel des Vergasers direkt vom Helmfach aus zu erreichen ist, ist der Ausbau schnell und unproblematisch. Im Helmfach muss dazu eine Schraube der unteren Abdeckung gelöst werden, dann kommt man an den Vergaser.
Das Unterdruckgehäuse des Vergasers kann nun mit 2 Schrauben geöffnet werden. Nach dem Ausbau muss eine neue TÜV-Abnahme erfolgen mit Änderung der Papiere.
Die Sitzbanknähte scheuern durch. Evtl. mit geeignetem Klebeband überkleben. Auch könnte man einen PVC-Weichklebstoff (für Schlauchboote etc) mal probieren. Einfach Nähte damit bestreichen oder geeignete Weich-PVC-Streifen drüberkleben.
Hierfür eignet sich Elektriker-Isolierband, welches man vom Originalkleber befreit (Benzin). Nur Klebeband mit Original-Kleber löst sich bei Wärme. Auf keinen Fall Sekundenkleber benutzen, dann wird alles brüchig. Wer auch im Winter fährt, kann davon ausgehen, dass nach 7 Jahren die Bank hinüber ist.
Ergänzung 29.04.2005: Hab einen Klebestoff gefunden, der gut zu funktionieren scheint und überall erhältlich ist: Pattex Repair Extreme. Dieser bleibt elastisch und haftet gut. Damit lassen sich übrigens auch defekte Gummibälge wieder gut kleben.
Wenn der alte Sitzbankbezug durch ist, kann man sich die Bank neu beziehen. Nur wo bekommt man einen passenden Bezug her? Im März 2006 hat z.B. http://www.rollershop.de bei Ebay welche angeboten, für 29 Euro. Wenn die Qualität stimmt, finde ich das ein faires Angebot. So ein Bezug wird dann, wie das Original, mit Tackernägeln befestigt. Ein wenig handwerkliches Geschick braucht es dafür.