Sfera mal anders: vom Sofa zum Bügelbrett

  • 3 Jungs, ein Rennen, eine Idee:

    "Die haben sich aus 'ner Kettensäge und 'nem alten Kettcar 'nen Gokart gebaut!", klingt es an einem Nebel tauen Morgen auf einem alten Truppenübungsplatz im Sauerland. "Und das fährt?" - Angeblich schon, sagte mein Kumpel. Das würde "abgehen , wie Schmidt's Katze". Für mich unvorstellbar, aber angeblich können Schweine ja auch fliegen. "Lass uns auch was bauen und ein Rennen gegen deren Krüppelkiste fahren!" Die Idee war also geboren, jetzt ging es an das Konzept: 4 Räder und ein Motor und in den Kofferraum soll es passen. Unsere erste Idee war ein Pocketquad. Internet einschalten, Pocketquad gefunden, abgeholt, gestartet, losgefah....... Keine Leistung. Die Gesichter waren lang, das Projekt erstmal in die Garage und bloß das Tor zu. Einige Tage später kam dann die Zündende Idee: Wir bauen einen Rollermotor ein. Die haben genug Leistung, es gibt viele Teile und es ist günstig dran zu kommen. Kurz umgehört, im Bekanntenkreis hat jemand einen Sfera günstig abzugeben. Die fehlenden Papiere kamen uns gerade richtig. Ab nach Hause, alles auseinander gebaut, alle nicht benötigten Teile direkt verkauft. Der Motor war Quasi umsonst. Alle Drosseln raus, Sportluftfilter dran und jetzt rein in das Quad.
    Na, schon gelangweilt? Fragt Ihr euch auch wie wir das mit der Hinterradachse gelöst haben. Richtig: garnicht. Nach einer kurzen hitzigen Diskussion haben wir gemeinsam beschlossen, dass hinten ein Rad reicht. Ne Bremse ist auch dran, dann brauchen wir vorne erstmal keine.
    Nach der ersten Probefahrt war klar, die kleinen Reifen reichen nicht und nachdem die Achsaufnahme abgebrochen war, musste auch das nochmals überarbeitet werden. Noch ein paar Teile besorgt, ein paar Achsaufnahmen gedreht und viele, viele Arbeitsstunden später war es endlich fertig.
    Auf zur Probefahrt: dort wo die Idee entstand. Ein langer Weg auf einem alten Truppenübungsplatz. Knöpfchen gedrückt, Bremse gesichert. Gierig saugend schreit der Luftfilter nach der Entfesslung des 3 Rädrigen Monsters. Lederjacke an und Helm auf. Speedtracker eingeschaltet und Los! Brachial schiebt der kleine 50ccm Motor das gerade mal 80kg schwere Gefährt nach vorne. Das Handling ist gut die Variomatik arbeitet super. Die kühle Morgenluft kühlt mein vor Freude strahlendes Gesicht. Dann endet der Weg und es wird Zeit zu Bremsen. Leichter gedacht als getan. Das Hinterrad blockiert und Zieht einen ordentlichen Streifen auf den Asphalt, dann kommt der Schotter. "lass einfach ausrollen" dachte ich mir. Irgendwann kam ich auch zum stehen, kurz vor einem Graben. Glück gehabt. Umgedreht und zurück zu meinen beiden Mitstreitern. Motor aus und erstmal alle Fragen beantwortet. Speedtracker raus: 84km/h. So schnell fahren wir besser nicht mehr. Dann kann das Rennen ja kommen. Es kam allerdings nie, scheinbar war das Dreirad zu furchteinflößend für die Konkurrenz. Wir hatten trotzdem sehr viel Spaß damit, bei Rundkursrennen auf Zeit, Driftfahrten auf Schotter, Geländefahrten im Wald und Bergrennen am Steilhang. Danke Dreirad.

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