Leistungsverlust nach Vergaserreinigung

    Hallo zusammen,

    habe bei meiner Sfera NSL 50 von '94 neulich mal den total verölten Vergaser (Dell Orto 14) ausgebaut und gereinigt. Habe einfach alle Anschlüsse abgemacht und ihn so wie er war für eine knappe Stunde in Bremsenreiniger eingelegt. Dann habe ich ihn in einer "neuen Runde" Bremsenreiniger noch etwas hin und her geschwenkt, etwas trocknen lassen und wieder eingebaut. Die Düsen habe ich allerdings nicht speziell gereinigt!! Da ich das Bremseinreinigerbad direkt neben dem Roller gemacht habe, habe ich den Bowdenzug für das Gas auch nicht aus dem Vergaser rausgenommen, allerdings habe ich zwischendurch kurz mal aufgeschraubt und Stift und Feder in der Hand gehabt, sodass ich dden Stift wieder neu in den Vergaser einsetzen musste.

    Nach dem Wiedereinbau hatte ich dann folgende Probleme: Der Roller ging an der Ampel nach etwas Tuckern immer aus, ließ sich aber problemlos wieder starten und blieb nur mit etwas Gasspiel an. Außerdem hatte ich von meinen 57 km/h vor der Reinigung nur noch 50 km/h Maximalspeed übrig.

    Da das Gas etwas schwerer ging als zuvor, habe ich den Gaszug oben am Griff nocheinmal etwas geölt und es geht jetzt wieder etwas leichter. Das Standgas habe ich zudem höher gedreht. Jetzt bringt er zwar immerhin wieder 52 km/h und geht nicht mehr aus, aber er regelt trotz höherem Standgas an der Ampel immernoch bis kurz vor "Aus" runter und bleibt ohne Gas geben gerade so an. Und meine 57 km/h hätte ich schon gern wieder... :wein:

    Muss ich am Bowdenzug noch was machen, oder ist es vielleicht die Zündkerze oder das Mischungsverhältnis im Vergaser?? :irre: Bin ratlos... Ansaugstutzen und Luftschlauch hatte ich letztes Jahr schon problemlos gewechselt, das ist es also wahrscheinlich nicht....


    Beste Grüße und besten Dank schon mal im Voraus...

    Hi und willkommen erstmal hier im Forum,

    ich würde sagen der Klassiker: Einmal was nicht richtig gemacht also nochmal machen und dann richtig.
    Also Vergaser ausbauen und dann richtig reinigen,- und zwar komplett und die Gänge nach Möglichkeit mit Pressluft durchpusten . Was dann nicht schadet ist einen neuen Vergaserdichtsatz zu verbauen, gerade wenn er schon nicht mehr ganz dicht war.

    Denke dann sollte es wieder klappen.

    Hallo sfera-haiza, vielen Dank für die schnelle Antwort.

    Ich habe es schon fast befürchtet. Druckluft habe ich leider nicht...gibt es noch eine andere Möglichkeit zum Durchpusten bzw. Reinigen?

    Einen neuen Dichtungssatz habe ich mir kurz vorher gekauft. Allerdings habe ich von all den Dichtungen nur die eine große Dichtung gefunden und daher ersetzen können, die in deiner Videoanleitung zu diesem Vergaser ganz am Ende noch auf dem Tisch liegt.
    Wenn ich es richtig verstanden habe, kann es an der Luftschraube neben dem Standgas nicht liegen, wenn ich daran im Rahmen der Reinigung nichts gedreht habe!?

    Richtig, die solltest du belassen wie sie ist.

    Ich denke mal reinigen kannste den auch mit Druckluft aus der Dose, da gibts auch was. Aber über kurz oder lang lohnt doch ein Kompressor ,- kann man beim werkeln an jedem Fahrzeug brauchen ;)

    Zur Reinigung gehört es eigentlich den Vergaser fast völlig zu zerlegen auch die Schrauben rauszudrehen. Und ich gestehe....ich hab auch keine Druckluft zur Verfügung, da ist es dann noch wichtiger alles abzuschrauben was geht. Und grade mit Bremsenreiniger wäre ich vorsichtig (nutze das nur von aussen da Öl eh erst am Vergaser ausgang zugeführt wird), das hinterlässt gerne mal weiße Rückstände und Plastik und Gummidichtungen mögen das auch nicht sonderlich! Empfindliche Teile sind eigentlich nur Vergasernadel (verbiegt schnell, also Schieber rausziehen und Zug über die Fußrasten hängen) und Schwimmer (vorsichtig den Bolzen rausziehen und gut im Auge behalten, das ding ist schneller weg wie du denkst, dann den Schwimmer rausnehem und zur Seite legen)
    Schau mal hier...
    http://piaggio.teknobox.de/doku.php?id=sf…nigung&#montage
    http://piaggio.teknobox.de/doku.php?id=sf…rgaser:leerlauf

    muss da aber noch einiges korrigieren und Zusammenfassen :)

    Jepp! Seit dem ich bei Mutti eins im keller gefunden hab mach ich das auch damit :D
    Ist der Vergaser weiß verkrustet kannst du eine leichte warme Lauge mit Essig oder Zitronensäure versuchen, aber nicht länger wie max. 15min drin liegen lassen und dannach gründlich mit Wasser abspülen. Das frisst dir sonst evtl. das Material an :) Die Düsen alle 3 kannste da mit reinlegen. Aber nicht die Gummi und Kunstoffteile, nur wenn du Zitronensäure verwendest.

    Ich könnte mal probieren wie sich Ammoniaklösung eignet. Hätte da noch Gehäuse im Keller liegen die ich bepinseln könnte. kaufte mir neulich erst eine Flasche für die KFZ Teilereinigung. Beim Preis von 6€ /1L wäre es ein Versuch wert. Müsste ich aber erst morgen testen denn dass kann man nur unter freien Himmeln öffnen das Zeugs ;)

    Korrosiv dürfte das Alu das glaub ich vertragen, nur obs auch gut reinigt ist eine andere Frage :)
    Ich bleibt erstmal bei meinen Hausmitteln. Das nächste wo ich dran dachte war Aceton :D

    Zitat

    Außerdem finden Ammoniumverbindungen Anwendung bei Galvanisierungsverfahrung und bei der Reinigung metallischer Oberflächen. Quelle http://ammoniak.info/

    :D

    metallischer Oberflächen ist aber mal sehr grob ausgedrückt! Probier es aus, aber drausen :hehe:

    Hallo zusammen, abermals besten Dank.

    Wenn ich mich dem Vergaser, speziell den Düsen, erneut angenommen habe, melde ich mich nocheinmal. Die Düsen werde ich dann wohl komplett ausbauen müssen...

    Wenn du sie schon aus bauen tust, hallte sie dann gegen das Licht.
    Wenn du dann insie rein siehst , sollteste dadrinen einen Lichtpunkt sehn können.
    Dann sind sie frei und sollten wieder richtig arbeiten.
    Sollte da aber was drinen sein dann eine sehr dünne Nadel nehmen und versuchen sie frei zu bekommen.
    Aber nicht die Nadel ab brechen. :licht: :alt: :hauwech:

    Es ist schön helfen zu können :titten2: versteht ihr den Sinn?

    Gruß aus Goslar/Bad Harzburg
    Hansi

    PS. Alle Berichte die beantwortet werden sind Ferndiagnosen, schildert eure Sorgen so gut wie möglich.:licht:

    So...habe heute nocheinmal alles auseinandergebaut. Die Düsen habe ich
    jetzt mal rausgenommen und diese neben den Gänge mit etwas Essig
    gereinigt. Um die Teile nicht anzugreifen, habe ich auf ein erneutes
    komplettes Bad für den Vergaser verzichtet. Danke für den Tipp mit dem Essig und die sonstigen Hinweise zu Vergasernadel und Schwimmerhaltebolzen, jason.

    Die Zündkerze habe ich auch einmal gerenigt. Die war auch oben am Gewinde total ölig...hatte ich vorher auch noch nicht erlebt.

    Jetzt läuft er wieder knapp 55 km/h und hört sich auch an der Ampel wieder besser an. Allerdings geht das Gas immernoch etwas schwerer und fühlt sich im oberen Geschwindigkeitsbereich an, als würde es ganz leicht irgendwo hängen. Ich hatte es kurz nach der ersten Reinigung mal am Griff geölt, weil es schon eine Weile nicht mehr von allein zurückging. Das tut es jetzt zumindest wieder.

    Zur Vergasereinstellung: Da ich da auch etwas Dreck entdeckt habe, habe ich die Luftschraube auch mal rausgenommen. Ich habe sie wieder auf die Grundstellung (anziehen und 2 1/2 Umdrehungen zurück) gedreht und das Standgas etwas aufgedreht. Hatte aber nach meiner ersten Fahrt nicht die Möglichkeit zum anschließendem Einstellen beim warmem Motor. Wenn ich das Standgas bis kurz vor aus habe und anschließend mit der Luftschraube den Motor komplett ausmache, um sie anschließend wieder 2 Umdrehungen reinmache: Welche Richtung werde ich die Luftschraube denn tendenziell drehen müssen, um die optimale Einstellung zu haben und beeinflusst das auch die Leistung bei der Fahrt oder nur das Standgas??

    Und zu den Dichtungen: Ich habe nur die Dichtung in der Schwimmerkammer tauschen können, andere passende Dichtungen habe ich im Dichtungssatz nicht gefunden. Sind meist recht kleine Dichtungen in der Tüte. Nur bei Choke und Gaszug habe ich noch Dichtungen gesehen, aber keine passende in der Tüte gehabt. Welche Dichtung könnte denn beeinflussen, dass ich Öl im Luftschlauch habe?


    Gruß und danke für die Geduld...

    Zur Vergaser einstellung haste zwei möglichkeiten, entweder so lassen.
    Oder du gehst so vor bevor du wieder den Motor laufen läst heute, nimmste dir die Kerze raus und siehste sie dir an.
    Ist die Verbrenung schwarz haste den grund das er zu schwer Gas an nehmen tut er läuft dann zu fettig.
    Dann drehste die Gemischschraube ist die kleine erst mal ganz rein, und dann wieder erstmal eine halbe umdrehung raus.
    Dann starteste ihn erst sollte er dann gut anspringen, muste ihn warm laufen lassen oder fahren.
    Läuft er dann gut und nimmt auch richtig gas an, lasse ihn so stehn.
    Wenn nicht dann den spas jewalz um eine halbe umdrehung wieder holen.
    Wenn er auf gebockt ist sollteste nur ein klein wenig Gas geben, dann sollte er hoch drehn wollen dann haste den Einstellpunkt gefunden.
    Sollte er dann im leerlauf rum bocken,die große Schraube weiter rein drehn, hilft das auch nicht oben auf dem Vergaser am Bogen wo der Gaszug die Schraube weiter raus drehn.
    Das geht am besten bei laufenen Motor. :licht: :alt: :hauwech:

    Es ist schön helfen zu können :titten2: versteht ihr den Sinn?

    Gruß aus Goslar/Bad Harzburg
    Hansi

    PS. Alle Berichte die beantwortet werden sind Ferndiagnosen, schildert eure Sorgen so gut wie möglich.:licht:

    Alles klar, das probiere ich die Tage mal aus, dann kann ich nach dem Einstellen auch meine neu erworbene Vergaserhaube draufpacken.
    Die Kerze war tatsächlich etwas schwarz verbrannt. Nach dem Einstellen werde ich auch die über den Jordan jagen...2 Jahre hat die auch schon auf dem Buckel.

    @ Lumpi am gaszug sollte er nix verstellen ausser der Gaszug hat mehr als 1mm spiel da er damit den gasschieber ändert und es zum klemmenden vollgas kommen kann Lt Jason.

    Hinzu kommt sollte er es machen müssen ist nen neuer Gaser fällig da er normal nur die Standgas und Gemischschraube braucht :)

    Grundeinstellung beim 14dd mit Feingewinde Standgasschraube 2,5 Umdrehungen Gemisch wie auch Standgas ansonsten 3,5 umdrehungen rum ;)

    Zitat von Sfera95

    @ Lumpi am gaszug sollte er nix verstellen ausser der Gaszug hat mehr als 1mm spiel da er damit den gasschieber ändert und es zum klemmenden vollgas kommen kann Lt Jason.

    Hinzu kommt sollte er es machen müssen ist nen neuer Gaser fällig da er normal nur die Standgas und Gemischschraube braucht :)

    Grundeinstellung beim 14dd mit Feingewinde Standgasschraube 2,5 Umdrehungen Gemisch wie auch Standgas ansonsten 3,5 umdrehungen rum ;)

    Das der Gaszug dann klemmt meinte ich eigentlich nicht, aber auch ne interessante Logik nur wenn ich mal drüber nachdenk kann das nicht, der Gaszug wird dadurch ja nicht kürzer, er ist dann nur lockerer in den Zügen. Was ich meinte ist, die Standgasschraube ist ja vorne Spitz angedreht und schiebt den Gasschieber ein Stück nach oben damit er im Leerlauf nicht vollständig schließt, spannt man den Zug über die Einstellschraube oben am Vergaser liegt der Gasschieber evtl. gar nicht mehr auf der Standgasschraube auf und wird durch die Spanung des Zuges oben gehalten (Standgasschraube ausser Kaft ;) )

    So schnell ist normal aber kein neuer Vergaser fällig, die Dinger verschleißen ja nicht einfach so schnell, normal muss man nur den Fehler suchen, aber wenn man die Preise für ein paar Ersatzteile mit einem gebrauchten Vergleicht ist das totzdem manchmal eine gute Alternative ^^

    Bei der "Gemisschraube" (Leerlauflufteinstellschraube) denk ich mir mittlerweile: So fett wie nötig, so mager wie möglich! Dreht er zu lange nach wenn man im Stand kurz Gas gibt oder bremst der Motor im Schubbetrieb merkbar ab ist die schon zu mager, läuft der Motor im Stand unruhig und "knatter" wenn man bis 1/4 Gas gibt ist sie schon zu fett.

    Sfera95: Das mit den Grundeinstellung is schon nicht schlecht, ich ergänze das mal mit den Bauhjahren: Bj91-92 (0,8mm G.steigung = 2-2,5), Bj ab 93 (0,5mm G.steigung = 3,5-4), so hab ich es an meinen Vergaser gehabt.

    [gallery]369[/gallery]

    Ja, das mit der Gemischschraube habe ich in einem meiner Reparaturbüchern auch schon gelesen, dass es zwei unterschiedliche Gewindesteigungen gibt. Super Jason. Ob es für alle Vergaser wohl gilt ????

    Jason ok dann hatte ich das mitm Gasschieber wohl falsch interpretiert ;)

    Zum Standgas kommt auf den gaser selbst an der BD den die 91er von mir drin hatte sollte normal auf 2,5 Umdrehungen normal sein ,da ich den aber täglich nachstellen musste , habe ich nen DD verbaut und der lief auf anhieb mit 3,5 Umdrehungen immoment hab ich ihn nun auf 3 1/4 Standgas und gemisch 3 3/4 und nimmt sich auf 100 Km 3,3L im gegensatz zu vorher 7-8 L =))