Kann mir mal bitte jemand genau erklären, wie man den Wandler zerlegt?
Danke
Kann mir mal bitte jemand genau erklären, wie man den Wandler zerlegt?
Danke
Moin.
1. Runter von der Welle, Glocke ab.
2. Die Blechscheiben unter den Flachmuttern runterbiegen.
3. mit nem Riesengabelschlüssel oder 2 Rohrzahngen die Muttern lösen, während ein Kollege auf den Riemenscheiben steht oder die Dinger zusammendrückt. Wichtig, sonst kann dir die Gegendruckfeder den Wandler um die Ohren schlagen. (Geht aber auch alleine, musst halt aufpassen)
Gruß
Danke, danke...
Soweit war ich aber schon. Ich habe einen TPH 80 Wandler, der nur oben auf der Kupplung diese Mutter hat. An der hinteren Wandlerscheibe ist er verschweißt.
Mir geht es jetzt darum, wie ich die beiden Wandlerhälften auseinander bekomme.
Gibts davon eigentlich ne Explosionszeichnung?? Ich wollte meine die Tage auch mal abbauen und die GDF wechseln. Das ganze wollte ich alleine machen und es ohne blaues Auge überstehen
Gibts dafür nicht spezielles Werkzeug...wenn ja wie sieht das aus..ich würd mir das dann evtl. selber bauen.
Ich hatte vor dem ersten Mal Kupplung vom Wandler trennen auch so meine Skrupel. Habe vermutet, dass die Feder so stark ist, dass man sie nicht halten kann.
Ist auf jeden Fall nicht so! Alleine solltest du das allerdings nur machen, wenn du alles mit Schraubzwingen fixierst.
Ansonsten stellst du einfach die ganze Einheit mit leicht gelöster Kupplungsmutter (so dass eine zweite Person sie mit der Hand lösen kann) auf den Boden und drückst mit beiden Händen die Kupplung in Richtung Boden, wärend ein anderer die Mutter löst. So wie die Mutter fast ab ist, lässt du den Druck etwas nach, damit du ein Gefühl für die Stärke der Feder bekommst. Du wirst merken, der Druck ist längst nicht so stark, wie du dir das jetzt vielleicht vorstellst.
Die Mutter zu lösen, schafft selbst die zierliche Narbarin
ZitatOriginal von humpelhotte
...Ich habe einen TPH 80 Wandler, der nur oben auf der Kupplung diese Mutter hat. An der hinteren Wandlerscheibe ist er verschweißt.Mir geht es jetzt darum, wie ich die beiden Wandlerhälften auseinander bekomme.
Um die beiden Wandlerhälften auseinander zu nehmen musst Du mit zwei flachen Schraubendrehern gegenüberliegend unter den Auflageteller der GDF am Wandler hebeln und diesen Auflageteller (der genau genommen eher eine Hülse ist) nach oben abziehen.
Vorher etwas Sprühöl hilft unter Umständen ungemein dabei...
Anschließend kannst Du die Führungsstifte entnehmen und die vordere Wandlerhälfte abnehmen.
Das hintere Lager - fürchte ich - bekommt man nur mit auspressen nach hinten raus...
Dabei allerdings darauf achten, dass sich im Inneren der hinteren Wandlerhälfte vor dem Lager noch ein dünner Metallring mit nach oben gebogenen Kanten befindet...
Stehe übrigens aktuell vor genau der gleichen Problematik...
Super, vielen Dank. Das hilft mir doch schon mal sehr viel weiter.
Wenn du auch noch in Erfahrung bringen könntest, wie man die beiden Lager raus bekommt, ohne den Wandler zu zerfetzen, dann wäre das das Highlight
Achso...geht das vordere Lager einfach so raus? Weil du ja nur von dem hinteren Lager was geschrieben hast. Wenn das so wäre, könnte man das hintere Lager dann doch einfach raus treiben.
Das vordere Lager konnte ich mittlerweile bei zwei Wandlern einigermaßen einfach ohne nennenswerten Widerstand nach vorne rausziehen, danach kommt eine im Wandler liegende Hülse, die aber sozusagen schon fast von alleine rausfällt, wenn das vordere Lager entfernt ist.
Ob das mit dem Austreiben des hinteren Lagers funktioniert?
So stramm wie das bei mir sitzt, muss es auf jeden Fall eine Presspassung sein...
Habe es gestern versuchshalber mal mit 'ner 15er Nuss und Verlängerung probiert, dabei aber wenig Erfolg gehabt.
Na ja, vieleicht war ich dabei zu zaghaft...
Denke, ich werde mal versuchen mir eine entsprechende Abziehvorrichtung zu basteln...
Die Infos dazu werden anschließend natürlich hier veröffentlicht...
au ja, mach das.
Wenn du erfolgreich was gebastelt hast, könnte ich dich ja mal besuchen - wohne ja auch in Berlin
Wenn's kein "Wandlerzerstörer" wird und dann auch noch funktioniert geht da sicher was ...
Update
Aaaaaalso, zuerst mal - es funktioniert so, wie ich es mir gedacht habe... *freu*
Weiterhin erfreulich: Vollkommen easy und mit sehr einfachen Mitteln zu bewerkstelligen...
Und nun im Detail...
Was wird benötigt:
1 19er Schraubenschlüssel (idealer Weise ein Ringschlüssel)
1 Schraube M12 mit 50 mm Gewindelänge (länger geht natürlich auch)
1 große Unterlegscheibe Innendurchmesser 12,5/13,0 mm (ist nicht zwingend erforderlich - habe ich nur zur Lastverteilung mit verwendet)
1 Stück Eisen abgewinkelt (dazu weiter unten mehr...)
1 kleine Unterlegscheibe Innendurchmesser 12,5 / 13,0 mm, Außendurchmesser 28 mm
1 Mutter M12
1 19er Langnuss 3/8 oder 1/2
1 zur Nuss passende Verlängerung
1 Ratsche passend zu Nuss und Verlängerung
Hier erst mal alle Teile nebeneinander (das oben mit aufgezählte "normale" Werkzeug habe ich nicht extra aufgenommen)
[Blockierte Grafik: http://www.thow.de/bikes/piaggio/werkzeuge/Lagerausdrueckwerkzeug/01_alle_Teile_01.jpg]
Hier nochmals die gleichen Teile, das anzufertigende "Sonderteil" diesmal von oben aufgenommen
[Blockierte Grafik: http://www.thow.de/bikes/piaggio/werkzeuge/Lagerausdrueckwerkzeug/02_alle_Teile_02.jpg]
Da es schnell gehen sollte und ich erst mal lediglich einen "Versuchsballon" starten wollte, um die Funktionalität zu testen, bevor ich evtl. unnötig Arbeit in ein ordentliches Werkzeug stecke, habe ich einfach ein Stück einer Regalschine verwendet, eine 12er Bohrung reingemacht und die Seiten ca. 35 mm ausgesägt.
Da ich jetzt weiß, dass es so funktioniert, werde ich demnächst noch ein "richtiges" Werkzeug dazu anfertigen...
Hier nun dieses "Sonderteil" in seitlicher Aufnahme.
[Blockierte Grafik: http://www.thow.de/bikes/piaggio/werkzeuge/Lagerausdrueckwerkzeug/03_eigentliche_Abdrueckvorrichtung_seitlich_aufgenommen.JPG]
So werden die oberen Teile zusammengesetzt...
[Blockierte Grafik: http://www.thow.de/bikes/piaggio/werkzeuge/Lagerausdrueckwerkzeug/04_obere_Werkzeugteile_zusammengesetzt.JPG]
...um anschließend so hinten auf dem Wandler positioniert zu werden - die Schraube geht dabei durch das auszudrückende Lager (auf diesem Bild bereits ausgedrückt und lediglich mit aufgesetzt, um die Position zu verdeutlichen)...
Die große Unterlegscheibe dient dabei lediglich der Kraftverteilung, damit sich der dünnere Metallteil der eigentlichen Abdrückvorrichtung nicht durchbiegen kann.
Sehr gut ist auch erkennbar, dass das abgewinkelte Eisen sich auf der Schweißnaht des Wandlers und nicht etwa auf der hinteren Riemenscheibe abstützt, damit diese nicht verbogen wird.
Das endgültige Werkzeug werde ich so anfertigen, dass die Kraft rundum auf die gesamte Schweißnaht verteilt und nicht nur punktuell übertragen wird
[Blockierte Grafik: http://www.thow.de/bikes/piaggio/werkzeuge/Lagerausdrueckwerkzeug/05_Position_auf_dem_Wandler.JPG]
Hier nun die kleine Unterlegscheibe mit Mutter, wie sie von unten in den Wandler eingeführt werden...
[Blockierte Grafik: http://www.thow.de/bikes/piaggio/werkzeuge/Lagerausdrueckwerkzeug/06_untere_Werkzeugteile.JPG]
Zur Verdeutlichung hier nochmals die anfängliche Werkzeugpositionierung gezeigt am bereits ausgedrückten Lager
[Blockierte Grafik: http://www.thow.de/bikes/piaggio/werkzeuge/Lagerausdrueckwerkzeug/07_Anfangsposition.JPG]
Und das ist die Werkzeugposition nach Zusammendrehen von Schraube und Mutter, ebenfalls gezeigt am bereits ausgedrückten Lager...
[Blockierte Grafik: http://www.thow.de/bikes/piaggio/werkzeuge/Lagerausdrueckwerkzeug/08_Endposition.JPG]
Ein Blick auf den freiliegenden Lagersitz zeigt, weshalb man das neue Lager vor dem Einsetzen kühlen und den Lagersitz erwärmen sollte.
Presst man das neue Lager ohne diese Maßnahmen ein, benötigt man einen erhöhten Kraftaufwand, belastet das Lager unnötig und schleift sich die winzigen "Kraterränder" der Einkerbungen ab, die für den sicheren Halt des Lagers sorgen.
Die beiden größeren Vertiefungen/Einkerbungen in der Schweißnaht waren bereits vor dem Ausdrücken des Lagers vorhanden und stammen nicht von meinem Werkzeug
[Blockierte Grafik: http://www.thow.de/bikes/piaggio/werkzeuge/Lagerausdrueckwerkzeug/09_Lagersitz.jpg]
Viel Spaß beim Anwenden dieser Erfahrung...
Ich kann nur sagen...SPITZE!
Hier noch ein paar Angaben zum verwendeten Lager (egal, ob Sfera, oder TPH-Wandler):
Hersteller: SKF
Baureihe: 60..
Lagerbezeichnung 6002-2RS1
(wird bei SKF online nicht mehr gelistet, ist jedoch bei diversen online-Anbietern erhältlich)
Typ: Rillenkugellager, einreihig
SKF Explorer Lager (was immer letzteres auch bedeuten mag)
Hauptabmessungen
d = 15 mm
D = 32 mm
B = 9 mm
Tragzahlen
C (dynamisch) = 5,85 kN
Co (statisch) = 2,85 kN
Ermüdungsgrenzbelastung
Pu = 0,12 kN
Gewicht
Kg = 0,0302 (selbst digital bei 4 Lagern identisch gemessen)
Gemäß Online-Katalog von easyparts.nl kann auch der Typ 6002-2RZ verbaut werden - wird zwar bei SKF nicht mehr gelistet, ist aber unter Umständen bei diversen online-Anbietern noch erhältlich.
SKF bietet verschiedene 6002-2***-Lager an, wobei es jedoch Unterschiede bezüglich der Grenzdrehzahl gibt:
Grenzdrehzahl (U/min) bei
6002-2RSL = 26000 (reibungsarme Dichtscheibe auf beiden Seiten)
6002-2Z = 26000
6002-RSH = 14000 (Dichtung auf einer Seite)
6002-RSL = 32000 (reibungsarme Dichtscheibe auf einer Seite)
6002-Z = 32000 (Deckscheibe auf einer Seite)
6002-2RSH = 14000 (Dichtung auf beiden Seiten, Radlager der Sfera )
Offenbar lässt sich aus dem hinteren Teil der aktuell bei SKF geführten Lager pauschal folgendes ablesen:
xxxx-2.. Dichtungen, Deckscheiben, what ever sind beidseitig ausgeführt
xxxx-2RS sind beidseitig mit Kunststoffscheiben abgedichtet
xxxx-..H. normale Dichtungsscheibe
xxxx-..L. reibungsarme Dichtungsscheibe
xxxx-.Z. = mit Metallscheiben abgedichtet
Der Zusatz C3 bedeutet erhöhte Lagerluft
Da der Wandler mit maximal der gleichen Umdrehungszahl läuft wie das Hinterrad, respektive die Getriebeausgangswelle, gehe ich davon aus, dass man aufgrund der gleichen Abmessungen ersatzweise auch das Radlager der Sfera Typ 6002-2RSH für den Wandler verwenden kann.
Die Tragzahlen und Ermüdungsgrenzbelastungen aller 6002-Lager sind identisch, sie unterscheiden sich lediglich im Aufbau der Dichtungen/Deckscheiben und der zulässigen Drehzahlen...
Natürlich sind baugleiche Lager anderer Firmen wie z.B. FAG, usw. ebenso verwendbar.
Ich hoffe, diese Informationen helfen Euch ein wenig und jetzt viel Glück beim Lager jagen
Nachtrag:
Habe eben noch eine gute Übersicht bezüglich der Lagerbezeichnungen gefunden:
Dichtung
offen: kein Nachsatz
2RSx: Kunststoff
2Z: Metall
mit 2: beidseitig
ohne 2: nur einseitig!
Lagerluft
normal: kein Nachsatz
C3: erhöht radiales Lagerspiel
C4: stark erhöhtes radiales Lagerspiel
C2: vermindertes radiales Lagerspiel
Käfig
J: Stahl
P: Polyamid massiv
TN: Polyamid
M: Messing
TB: Hartgewebe
Sonstiges
K: Bohrung keglig
N: Nut Außenring
NR: Nut und Ring
P6: genauer
P5: noch genauer
und noch eine Ergänzung:
Habe gestern (4.6.2009) um 14:30 Uhr mehrere SKF 6002-2RS1 via eBay-Sofortkauf in 94474 Vilshofen bestellt (Verkäufer: fraenkyblues Shop: Kugellager-direkt ) und via PayPal bezahlt.
Es ist kaum zu glauben, aber die Lager waren heute (5.6.2009) bereits hier in Berlin in einem Luftpolsterumschlag im Briefkasten...
Stückpreis EUR 3,86
Porto EUR 3,50
Firmendaten:
http://www.kugellager-direkt.de
Frank Fatz
Karl - Beck - Weg 41
94474 Vilshofen
Deutschland
Dank Tipp von Humpelhotte hier noch 'ne Bezugsquelle für Notfälle :
Das Lager 6002-2Z ist notfalls sogar bei Conrad Elektronik unter der Artikelnummer 198641-62 für EUR 3,97 erhältlich.
Hersteller: UBC, Drehzahl: 24000 U/min, Tragzahl dynamisch: 5,6 kN, Tragzahl statisch: 2,85 kN
Gemäß Conrad-Elektronik erreichen diese Lager bei drehendem Außenring allerdings höchstens 40 % der Drehzahlgrenze - sprich 9600 U/min.
Das Lager 6002 2RS erhält man dort unter der Artikelnummer 198653-62 für EUR 4,48.
Hersteller: UBC, Drehzahl: 16000 U/min, Tragzahl dynamisch: 5,6 kN , Tragzahl statisch.: 2,85 kN
Gemäß Conrad-Elektronik können UBC-Lager prinzipiell bis zu einer Betriebstemperatur von 150 °C betrieben werden.