Beiträge von Skipper33

    Aufgrund mehrerer Roller mit unterschiedlichen Reifen habe ich einen recht guten direkten Vergleich. Ich möchte Reifen, die sanft rollen, nicht rau, beim Bremsen nicht rubbeln, nicht surren, einen guten Geradeauslauf haben, aber trotzdem leicht in die Kurve gehen, ohne in die Kurve zu kippen. Die Angel Scooter sind etwas teurer, aber in meinen Augen die besten Reifen. Darüber hatte ich in diesem Thema, Beiträge 64 und 81, schon berichtet:

    Skipper33
    1. März 2020 um 12:32

    Und dann dürfen sie speziell bei dem TPH auch noch ein bisschen hübsch sein, was die Angel Scooter ja sind.

    Alles in allem haben wir also gemacht:

    Kurbelwelle neu

    Kurbelwellenlager SKF C4 (SKF BB1-3055 B)
    Simmerringe Kurbelwelle

    Zentralmutter Vario neu

    Anlaufscheibe hinter Ölpumpenrad (hatte gefehlt)

    Ölpumpe im Ultraschallbad gereinigt

    Ölpumpenriemen neu

    Zylinder und Kolben (gebraucht in sehr gutem Zustand)

    Kupplung gegen neuwertige gebrauchte ersetzt, Zentralmutter neu

    Schrauben Lima, Lüfterrad auf Polrad, Lüftergehäuse, Ölpumpe gegen neue Inbus ausgetauscht

    Antriebsriemen Dayco 7263 (L 804 mm, B 17,5 mm, H 8 mm)

    Zündkerze NGK B9ES

    Ölschläuche erneuert

    Distanzring (Drossel, hatte gefehlt)

    Benzintank gereinigt, ausgebauten Benzinhahn gereinigt und wieder verwendet (funktioniert tadellos)

    Öltank gereinigt, Ölauslass gereinigt

    Benzinschlauch neu

    Membranblock neu

    Vergaser Dellorto 14 PHVA QD neu

    Kaltstartautomatik neu

    Luftfiltereinsatz Malossi Nr. M1411423

    Luftfiltergehäuse (gebraucht)

    Ölwechsel Getriebe

    Hauptständer entrostet und lackiert

    Rahmen, einige Stellen entrostet und lackiert

    Sitzbank gebraucht gekauft

    Sitzbank neu bezogen

    Rückspiegel (gebraucht)

    Verkleidung links, abgebrochenen Halter mit Polyester und Glasfasermatte repariert

    Reifen vorne und hinten neu (Pirelli Angel Scooter 120/90-10)

    Bremsbeläge vorne und hinten neu

    Bremsflüssigkeit vorne erneuert

    Bremslichtschalter rechts repariert

    Variomatik-Deckel abgeschliffen, grundiert, lackiert, mit neuen VA-Inbus-Schrauben montiert

    Lenker gerade gestellt

    Cockpit-Birnen (alle) ersetzt

    Da die Ersatzteile für die Rollerchen günstig sind, haben wir nicht gespart. Daher waren auch alle Teile, die wir nicht erneuert, sondern wieder verwendet haben, in sehr gutem Zustand, so beispielsweise die Vario einschließlich Rollen und die Kupplung (fast neuwertig).

    Und das Ergebnis sah dann so aus, optisch nicht perfekt, aber recht gut. Vor allem ist er technisch tip-top. Er springt an, wenn man den Zündschlüssel nur berührt, und läuft sehr gut.

    Da wir nicht so viel Zeit am Stück hatten, konnte ich zwischendurch in Ruhe Teile bestellen. So habe ich zum Beispiel alle Schrauben an der Lima, Pickup, Lüfterrad auf dem Polrad, Gebläsegehäuse und Ölpumpe gegen gleichlange Inbusschrauben ersetzt, auch wenn ich nicht die Absicht habe, das jemals wieder zu öffen. Wie so oft, nahm das Reinigen aller Teile die meiste Zeit in Anspruch.


    Die Wellendichtringe (Simmerringe) der Kurbelwelle kann man problemlos ohne das Kiesler-Werkzeug einbauen, wenn man etwas vorsichtig ist.

    Auf der Vario-Seite müssen sie ohnehin bündig mit dem Gehäuse sitzen; dazu genügt ein Holzstab, der breit genug ist und auf den man zarte Schläge (mit einem Gummi- oder Schonhammer) gibt, bis der Simmerring bündig sitzt.

    Auf der Seite der Lichtmaschine muss man nur besonders gefühlvoll vorgehen. Von einem sehr erfahrenen Schrauber habe ich mir abgeschaut, dass er als Hilfsmittel über den einzutreibenden neuen Simmerring den alten Simmerring legt. Dann habe ich eine 21mm-Zündkerzennuss (also die Standardgröße) genommen, die recht genau mit dem Durchmesser des Simmerrings übereinstimmt, und mit sehr vorsichtigen Schlägen (Gummihammer oder Schonhammer) zart geklopft. Nuss und alten Simmerring abgenommen, mit dem Messschieber kontrolliert, vorsichtig weiter geklopft, nachgemessen, weiter geklopft, nachgemessen usw. usw. Immer nur zehntel Millimeter! Die Einbautiefe, gemessen ab dem Rand des Gehäuses, ist 11,5 mm (so beim Kiesler-Werkzeug). In einem Motor, der noch original war und vorher lange lief, habe ich mal 12 mm gemessen. Die Fotos habe ich nur zur Erläuterung gemacht und dienen als Beispiel (mit einem alten Gehäuse, das ich natürlich nicht verwendet habe).

    Die Außenseite der Simmerringe habe ich nach dem Tipp eines erfahrenen Motorenbauers mit etwas Schraubensicherung (mittelfest) bestrichen. Die hält den Simmerring nur geringfügig fester, aber nicht so fest, dass man ihn später nicht wechseln könnte.

    Da die Verzahnung der Kurbelwelle (dort, wo der Ölantriebsriemen sitzt), nicht mehr optimal war, haben wir die Kurbelwelle ebenfalls ersetzt. Die Laufleistung des Motors lag übrigens laut Kilometerzähler bei rund 9.000 km und dürfte nach der Historie stimmen. Neue Lager: SKF C4 (SKF BB1-3055 B).

    Einbau der Lager bzw. Kurbelwelle übrigens in folgender Reihenfolge: Kurbelwelle ins Frostfach - Lager mit Heißluftfön erhitzt, bis der nasse Spüllappen daran deutlich zischt – Lager auf Kurbelwelle, mit sehr leichtem Klopfen (natürlich auf die innere Lagerschale) nachgeholfen – Kurbelwelle mit Lagern ins Frostfach – große Motorhälfte mit Heißluftfön erhitzt – kalte Welle mit Lagern in die große Motorhälfte eingesetzt, jetzt keine Zeit verlieren, große Motorhälfte mit Motor-Dichtmasse bestreichen, kleine Motorhälfte mit Heißluftfön erhitzt und auf die große Hälfte mit Kurbelwelle gesetzt, Schrauben mit Schraubensicherung (mittelfest) eingesetzt und festziehen – sog. Setzschläge von beiden Seiten. Kurbelwelle sitzt genau und läuft leicht.

    Vor Weihnachten haben wir den Motor zerlegt. Werkzeug. Blockierwerkzeug, diverse Abzieher dafür habe ich sowieso. Übrigens: Um die Motorhälften zu trennen, genügt ein normaler Drei-Arm-Abzieher; mit einem Abzieher von 150mm funktioniert es, aber ein Abzieher von 200mm wäre besser.

    Wie erwartet war ein Kurbelwellenlager defekt und wie wohl meistens das stärker belastete auf der Vario-Seite.

    Ich mache mich hier im Forum rar (einige wissen das), will aber doch noch von einer Grundüberholung eines TPH berichten.

    Vor zweieinhalb Jahren kaufte ich für einen sehr geringen Betrag einen TPH mit Motorschaden. Warum, weiß ich nicht, vermutlich nicht gut überlegt. Denn eigentlich habe ich für so etwas weder Lust und erst recht keine Zeit. Die kleinen Piaggios sind für mich und meine Söhne reine Fortbewegungsmittel in der Stadt.

    Motor ausgebaut. Gebrauchten Motor gekauft, der sich aber als Murks erwies. Lust dran verloren, keine Zeit. Stand dann zwei Jahre im Hof (Foto), sah mehr nach Schrott aus als nach etwas, was gerichtet werden könnte.

    Mein jüngerer (aber volljähriger) Sohn meinte gegen Ende des letzten Jahres, er würde auch gerne mal etwas mehr davon verstehen, an Fahrzeugen zu schrauben. Ich wies auf die Ruine im Hof hin. Wenn wir den überholen, so sagte ich, kannst du alles, was an so einem Roller anfällt.

    Mit meinem Sohn zu schrauben, gab mir die nötige Motivation. Aus Zeitgründen konnten er und ich immer nur alle zwei, drei Wochen für wenige Stunden.

    Ich habe das natürlich auf eigenes Risiko gemacht und meinen Beitrag nicht ansatzweise mit einem Vorwurf verbunden.

    "Es wurde ja ausdrücklich davor gewarnt die Bauteile ins kochende Wasser zu legen :aumann: zudem wurde auch erwähnt das die Teile nur für 1-2 Stunden in der Suppe ziehen sollen und nicht über Nacht :aumann: Wenn man sich natürlich nicht an die Vorgaben hält dann kann so etwas schon mal passieren."

    Was soll wieder dieser überhebliche Smile? Du musst andere nicht als vertrottelt darstellen, als könnten Sie nicht lesen. Bevor du den Text in deinem Beitrag, den ich verlinkt hatte, gestern Abend (also nach meinem Bericht) editiert hast, stand dort:

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    "Und da komme ich wieder ins Spiel

    Beste Erfahrungen mit gemacht

    Vergaser zuerst in mehreren Sitzungen ins Ultraschallbad

    Alles zerlegen und dann nur den Vergaser Über Nacht in eine Schüssel mit Zitronensäure legen .Am nächsten Tag alle Kanäle ..."

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    Den ursprünglichen Text kann man leicht in Google-cach nachschauen (sfera-haiza.de (googleusercontent.com)).

    Spielt aber inhaltlich letztlich keine Rolle. Denn nachdem das andere Forenmitglied berichtete, dass die Anschlüsse danach nicht mehr passten, war ich besonders vorsichtig, hatte den Vergaser nur kurze Zeit in dem Säurebad, wie von mir berichtet nicht gekocht und auch etwas weniger Pulver genommen als nach der Anleitung. Und nein, selbstverständlich habe ich den Gasschieber, der aus Kunststoff ist, nicht mit in die Lösung getan.

    Nochmal: Ich habe niemandem einen Vorwurf gemacht, sondern nur berichtet, dass das Säurebad nach meiner Erfahrung wenig gebracht und eine raue Oberfläche hinterlassen hat, so dass ich sie polieren (lassen) muss. Ich wende diese Methode nicht mehr an, andere können das gerne tun.

    Andre': >>Also mein Zitronensüppchen ist ja schon ne geniale „Lösung“ <<

    Weil du diese Lösung jetzt wieder empfiehlst:

    Da ich gerade das Ultraschallbad ausgeborgt hatte und du immer wieder davon berichtest, wie gut diese Lösung mit Zitronensäure funktioniere ...

    Andre'
    18. März 2021 um 15:52

    ... , habe ich mir diese von dir so oft empfohlene Zitronensäure von Heitmann jetzt mal gekauft .

    Neulich berichtete jemand, dass er es, wie in deiner verlinkten Beschreibung, über Nacht in der Lösung hatte liegen lassen und dass dann die Anschlussstutzen nicht mehr passten, weil die Aufnahmen im Vergaser zu groß geworden waren. Daher habe ich die Lösung vorsichtshalber genau nach Vorschrift angerührt und den Vergaser nur eine Stunde in die heiße Lösung gelegt.

    Er sieht äußerlich sauber aus. Die Stutzen passen noch hinein, er lag ja auch nur kurz drin. Allerdings ist die Oberfläche erheblich rauer geworden, mikroskopisch rauer (stumpf), aber eben sehr deutlich. Dummerweise natürlich auch innen. Ob das die Durchströmung stören würde, kann ich noch nicht sagen. Aber auch das Rohr, in dem der Gasschieber sitzt, ist deutlich rauer geworden. Mir ist es daran aufgefallen, dass der Gasschieber auf einmal viel schwerer auf und ab ging als vorher, auch nachdem ich ihn geölt habe. Jemand, der zahnmedizinisches Feinwerkzeug hat, hat mir dieses Führungsrohr jetzt poliert, mit geringstmöglichem Materialabtrag natürlich. Der Gasschieber bewegt sich jetzt wieder leicht.

    Falls die entstandene Rauigkeit im Venturirohr (also vom Motoranschluss bis zum Luftfilteranschluss) dazu führt, das der Vergaser jetzt schlechter funktioniert, würde ich das auch noch polieren.

    Kein Drama, da durch Polieren revisibel. Aber der gröbere Dreck ist aus den Bohrungen auch nicht heraus gegangen. Nicht anders als beim Ultraschallbad, das zwar lösliche Verunreinigungen (vertrocknetes Öl usw.), aber nicht mechanischen Schmutz aus den Bohrungen ausreichend löst. Da musste ich genau wie sonst mit feiner Ahle, Nadel, Perlonfaden und Druckluft den festen Schmutz noch herausmachen.

    Gebracht hat dieses Bad in der Zitronensäure also nicht viel. Ich werde demnach künftig wieder beim Ultraschallbad bleiben, das mit einer chemischen Reinigungslauge nur den löslichen Dreck entfernt, ohne aber die Oberfläche des Vergasers zu verändern. Und den nicht-löslichen Feinst-Schmutz werde ich wie früher mechanisch entfernen.

    >>Was sagt ihr ab wann man neue Reifen braucht ? Tüv sagt bis 10 Jahre wenn er nicht Porös ist und die Flanken i.o. sind<<

    Das würde aber ein interessanter Streit, wenn ein HU-Prüfer und der HU-Kunde es mal darauf anlegen wollen.

    Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren. Aber meines Wissens gibt es keine Vorschrift, die regelt, wann ein Reifen allein und ausschließlich wegen seines Alters mangelhaft ist (abgesehen von Anhängern, die 100 km/h fahren sollen). In der FZVO gibt es eine solche Vorschrift bislang nicht. 10 Jahre sind eine verbreitete Empfehlung, sicherlich eine tendenziell richtige, weil ein durchschnittlicher und normal genutzter Reifen dann üblicherweise seine Grenze erreicht hat, die Weichmacher etwas heraus und bei näherem Hinsehen feinste Risse zu sehen sind. Aber wenn ein Reifen mehrere Jahre gelagert war (wovon er auch nicht besser wird, was aber die Alterung erheblich verzögert), kann er auch mit 10 Jahren noch kein bisschen porös sein.

    (Nebenbei: Da ich mehrere Fahrzeuge habe, die zum Teil sehr wenig bewegt werden, bin ich damit schon mehrmals mit Reifen von über 10 Jahren Alter zur HU, teilweise deutlich über 10 Jahre alt (Bootsanhänger, bis 80 km/h). Die Reifen waren allerdings wirklich noch sehr gut. Das wurde noch nie beanstandet, ja nicht einmal kritisch bewertet, und da hätte ich es auch auf eine Auseinandersetzung ankommen lassen. Aber meine Erfahrungen sind natürlich nicht repräsentativ.)

    Ich las mal einen Artikel in einem Fachblatt für Verkehrsangelegenheiten, in dem die unablässig zu hörende Empfehlung widerlegt wurde, dass Winterreifen nach 6 Jahren ihre Haftfähigkeit verlören. Wohlgemerkt von neutralen Ingenieuren widerlegt. Dass die Reifenindustrie und die Institutionen, die die Automobilwirtschaft fördern (z. B. ADAC), andere Empfehlungen gaben (oder noch geben?), ist klar. "Es geht ja schließlich um ihr Leben!"

    Kurzum: Ich meine wie in den ersten beiden Antworten, es kommt immer darauf an. Es gibt Reifen, die habe ich schon nach drei Jahren mit gut ausreichendem Profil ausgetauscht, weil sie unrund, extrem laut und rissig waren (Conti, Good Year). Andere hatten nach 10 Jahren noch 95% Profil und waren topfit (Michelin).

    Das Problem, dass auch ein neuer Benzinhahn nicht vollkommen dicht ist, kommt bekanntermaßen vor. Aber ich hatte es bei etlichen gewechselten Benzinhähnen bisher nur ein einziges Mal und er wurde sofort anstandslos umgetauscht. Man merkt es schnell daran, dass die Sfera nach einiger Standzeit nur unwillig anspringt und dann eine Weile qualmt wie ein Ofen. Mir ist ein Unterdruckbenzinhahn lieber, als mir unter der Verkleidung meine Hände und Kleidung schmutzig zu machen.

    EasyPeasy: Ihr könnt ruhig mal beide Seitenverkleidungen abnehmen, eine ist ja nur mit vier Schrauben befestigt, die man in zwei Minuten löst. Dann braucht ihr das Helmfach nicht auch noch abnehmen und kommt an alles heran.

    Prüft der Reihenfolge nach alles, was häufig Probleme macht. Ich habe hier mal ein paar Beiträge von mir zusammenkopiert. (Eigentlich sollte mal einer eine vollständige Anleitung mit Bildern verfassen, wo alle häufig vorkommenden Störungen von A bis Z untersucht werden.) Das könnt ihr als Checkliste nehmen. Es dauert nicht so lang und dass dann dann euer Fehler behoben ist, ist sehr wahrscheinlich.

    Benzinhahn

    Zuerst Benzinschlauch und Unterdruckschlauch vom Vergaser abziehen. Welche Anschlüsse das sind, seht ihr hier: Piaggio Sfera NSL RST ZIP 50 Ausbau Vergaser und Membranblock Ansaugstutzen sfera-haiza.de (sfera-haiza.de)

    Halte einen Lappen unter den Benzinschlauch. Wenn du jetzt am Unterdruckschlauch saugst, muss sofort Sprit fließen; so viel, dass du sofort weißt, dass das reichlich ist. Wenn du aufhörst zu saugen, muss der Spritfluss gleich aufhören. Nachtröpfeln ist erlaubt, bis der Schlauch leer ist. Dann darf aber kein Tropfen mehr kommen. Das kann man am besten bei vollem Tank testen, weil dann der Druck noch größer ist. Manchmal macht sich ein defekter Benzinhahn erst bei vollem Tank bemerkbar.

    Benzinfilter

    Zwischen dem Benzinhahn und dem Vergaser sollte kein zusätzlicher Benzinfilter eingebaut sein. Ein zusätzlicher Benzinfilter ist nicht nur überflüssig, weil bereits der Benzinhahn im Tank einen Filter hat, sondern eine mögliche Fehlerquelle, weil er den freien Kraffstofffluss hindert. Dies äußert sich zum Beispiel durch schlechteres Anspringen bei abnehmendem Benzin im Tank oder durch Leistungsverlust/-einbruch bei Vollgasfahrt.

    Vergaser

    Wenn der Benzinhahn in Ordnung ist, reinigt den Vergaser. Die einzelnen Teile sind hier beschrieben: Piaggio (Sfera) Vergaser Dellorto PHVA 10,12,14,16,17,5 sfera-haiza.de (sfera-haiza.de)

    Wenn ihr den Vergaser gründlicher reinigen wollt, eignet sich ein Ultraschallbad (andere legen ihn in eine Lauge von Säure/Zitronensäure). Aber das ist einerseits nicht zwingend notwendig und reicht andererseits oft nicht, weil manche Rückstände nur mechanisch zu entfernen sind.

    Schraubt zuerst die Schwimmerkammer ab, die von unten mit zwei Schrauben befestigt ist. Nun seht ihr den Schwimmer (vorsichtig sein, der ist etwas empfindlich). Um den Schwimmer herauszunehmen, müsst ihr den Stift herausziehen, der ihn hält. Dieser Stift ist nur seitlich eingeschoben. Am Schwimmer eingeklipst ist das Schwimmernadelventil, das ihr zugleich mit dem Schwimmer herauszieht. Vorsicht, nichts verlieren! Das Schwimmernadelventil hat eine gummierte Spitze; die bitte vorsichtig reinigen. Das seht ihr hier auf dem 2. Foto: Piaggio Sfera Schwimmerstellung korrigieren wenn der Roller absäuft sfera-haiza.de (sfera-haiza.de)

    Dreht die drei Düsen heraus (Foto 5 im letzten Link), die Hauptdüse, die kleine Standgasdüse und die Düse für den Kaltstart (mit einem Röhrchen dran). Ich reinige die Düsen mit einer dünnen Perlonschnur, die ich ganz oft durchziehe.

    Dann dreht den Stutzen für den Kraftstoffanschluss heraus (Fotos 6/7 im letzten Link, ist nur gesteckt. Mit einer Zange drehen, Lappen um die Backen). Dann den Kanal zwischen Kraftstoffanschlussstutzen und Schwimmernadelventil mit einem dünnen Gegenstand oder dicker Angelschnur reinigen. Oft ist dieser Kanal mit Schmutz verunreinigt, der sich dort hartnäckig abgesetzt hat. Ein Ultraschallbad reicht da oft nicht. Zum Schluss drehe ich vor allem in den oberen Anschluss noch ein Q-Tip, weil da immer noch Dreck herauskommt. Kraftstoffstutzen wieder einsetzen. Normalerweise hält der ohne Dichtung oder Dichtmittel wieder gut dicht.

    Sehr oft ist der Düsenstock (auch als Mischschrohr/Zerstäuber bezeichnet) im Laufe der Jahre mit Ablagerungen verschmutzt. Den siehst du, wenn du die Hauptdüse herausdreht, er sitzt dahinter. Den bekommst du ganz leicht heraus, indem du ihn von oben/innen (wo der Gasschieber drin läuft) mit einem Holzstab und ganz sanften Schlägen auf das Stückchen, das in das Vergaserrohr hineinreicht, austreibt. Auch der wird im eingebauten Zustand mit einem Ultraschallbad allein nicht sauber.

    Wenn alles gereinigt ist, setzt du es wieder zusammen. Prüf dabei auch, ob das Schwimmernadelventil richtig dicht schließt. Der Schwimmer muss federleicht beweglich sein. Wenn du nun den Vergaser vor dein Gesicht hältst und mit einem Schlauch Luft durch den Spriteinlass bläst, muss der mit einem Finger ganz sanft angehobene Schwimmer bei etwa 90° (9 Uhr) hörbar anfangen, das Ventil zu schließen, und bei 10 Uhr vollkommen abdichten. Der gummierte Kopf des Schwimmnadelventils kann spröde werden, so dass der Auftrieb des Schwimmers zum wirklichen Abdichten kaum reicht. Ganz selten ist der Schwimmer selbst undicht (das klärt ggf. ein Wasserbad).

    Im Deckel der Schwimmerkammer ist unten eine Ablaufschraube. An der Spitze dieser Ablaufschraube ist eine winzige Dichtung, die nach 20 Jahren oft spröde geworden ist und ganz allmählich Kraftstoff entweichen lässt. Diese Dichtung sollte man erneuern. Sie ist in allen normalen Dichtsätzen für Dellorto-PHVA-Vergaser enthalten.

    Eine neue Dichtung sollte man auch in die Schwimmerkammer einsetzen. Ich bestreiche den Rand der Schwimmerkammer zusätzlich noch mit etwas Maschinen-Fett und drehe dann die Schrauben nicht mit größter Kraft zu (dann kann die Dichtung nämlich bei Temperaturschwankungen schlechterdings nicht abdichten), sondern nur gut handwarm (alle meine Vergaser sind dicht!).

    Bitte vor dem Zerlegen beachten!: Wenn du auch die Leerlaufgemischregulierschraube (was sich empfiehlt, um auch diesen Kanal zu reinigen) und die Standgasschraube (eher entbehrlich) herausgedreht hast, muss der Vergaser vor dem Einbau zunächst in die Grundeinstellung gebracht werden. Noch besser ist, wenn du schon beim Auseinanderbau genau darauf achtest, wie viele Umdrehungen die Leerlaufgemischregulierschraube und die Standgasschraube herausgedreht waren. Dazu vor dem Zerlegen die Schrauben erst in den Vergaser hineindrehen und jede halbe Umdrehung zählen und notieren. Normalerweise stimmt diese Einstellung auch nach dem Reinigen wieder recht gut.

    Automatischer Kaltstart

    Wie der geprüft wird, steht hier: Piaggio Sfera ZIP TPH GILERA RUNNER BATTERIE E-Choke Testen FEHLERURSACHEN REPARATUR sfera-haiza.de (sfera-haiza.de)

    Hört sich dort etwas kompliziert an. Eigentlich muss man nur das Kabel mal an die Batterie anschließen, schauen, ob die Nadel im kalten Zustand eingefahren ist und bei Anschluss an Strom ausfährt.

    Vergaser-Membran

    Sie sitzt zwischen Vergaser-Ansaugflansch und Motor, hier beschrieben, Fotos 5 und 6: Piaggio Sfera NSL RST ZIP 50 Ausbau Vergaser und Membranblock Ansaugstutzen sfera-haiza.de (sfera-haiza.de) Manchmal ist die Membran noch mit einer Abreißschraube befestigt. Die bekommt man normalerweise sehr einfach mit einer Grippzange los. Andere sägen einen Schlitz hinein und drehen sie mit einem Schraubenzieher auf.

    Ansaugflansch und Flansch zum Luftfilter

    Der Ansaugflansch zwischen Vergaser und Membran sowie der und Flansch zwischen Vergaser und Luftfilter dürfen keine Risse haben, durch die Falschluft angezogen wird. Der Ansaugflansch am Motor ist häufiger rissig, weil er mehr Hitze ausgesetzt ist. Oft sind sie rissig, ohne dass sie deshalb gleich undicht sind. Aber man sollte den Flansch dann trotzdem bald austauschen.

    Vergaser wieder einbauen

    Wenn ich den Vergaser wieder einbaue, benetze ich den Gasschieber vor dem Einsetzen mit etwas Ballistol oder Silikon-Öl, damit er sich ganz leicht bewegt und der Gaszug leicht zurückschnalzt. Auch in den Gaszug, der in dem Führungsröhrchen am Vergaserdeckel endet, sprühe ich bei der Gelegenheit etwas Silikon-Öl.

    Prüfe, ob der Unterdruckschlauch in Ordnung und nicht undicht ist (meistens ist er in Ordnung). Das gleiche beim Kraftstoffschlauch, der aber an den Anschlussenden eher mal ausleiert. Neue Schläuche kosten nur wenige Euro. Kraftstoffschlauch nicht zu kurz abschneiden (ich gebe mindestens 6 cm mehr als nötig) und mit Schelle (ich nehme Kabelbinder) am Benzinhahn und Vergaser gut befestigen.

    Dann schließe ich erst den Kraftstoffschlauch am Vergaser an, aber noch nicht den Unterdruckschlauch. Ich sauge dann am Unterdruckschlauch, damit der Vergaser mit Sprit gleich gut vollläuft, was das Orgeln erheblich verkürzt. Normalerweise springt der Motor dann nach zwei Sekunden an.

    Angaben des Verkäufers sind nicht zuverlässig und geben allenfalls einen indiziellen Hinweis, um mehr oder weniger treffsicher zu raten.

    Minatho hat daher schon Recht. Ihr müsstet mal die Verkleidung und den Luftfilterkasten abbauen und nachsehen. Dann seht ihr alle Schläuche, die Anschlüsse, ob die Schläuche noch gut sind. So, wie die Sfera aussieht, könnte sie es mal vertragen, dass man das ein Mal ordentlich säubert, den Vergaser reinigt, die Schläuche erneuert. Und dann habt ihr Ruhe damit. Das kostet nur wenige Euro, ist eine einfache Arbeit, vielfach beschrieben im Forum und geholfen bekommt ihr hier auch.