Lumpi, Du solltest etwas vorsichtiger in der Wahl der Bewertung anderer Beiträge sein, zumal hier versucht wird, ein technisches Problem zu lösen, das vermutlich durch Anwendung gewisser Tuningtips ausgelöst wurde.
Es wäre weiterhin hilfreich, wenn Du die technische Weiterentwicklung des Zweitakters zur resonanzgeladenen Strömungsmaschine in Deine Überlegungen mit einbeziehen könntest, denn nur dann könnten wir uns auch über strömungsabhängige Brennraumgestaltung austauschen.
Hier nun ein längerer Text, der Sinn und Unsinn von pauschalen Veränderungen oberhalb der Kolbenringe verdeutlicht:
Brennraumkuppel
Zur Anwendung kommt, wie bekannt, das Prinzip der Zweitakt-Umkehrsülung. Die aufgerichteten Frischgasstrahle steigen als Frischgasfront an der rückwärtigen Zylinderwand (gegenüber dem Auslass) auf in Richtung Zylinderkopf. Dort angekommen, wird die Frischgaswelle durch die halbkugelförmige Form des Brennraums umgelenkt, und zwar in Richtung Auslass nach unten. Durch diese Richtungsumkehr werden die sich noch im Zylinder befindlichen Altgase mit Hilfe der umgelenkten Frischgasfront aus dem Zylinder getrieben. Die Form und Gestaltung der Kuppel beeinflusst die Beschaffenheit der sich entwickelnden Flammenfront bei der Entzündung des Frischgases.
Über die Größe (Volumen) des Brennraums definiert sich die (geometrische) Verdichtung, welche als Verhältniszahl (z.B. 1:9,5) angegeben wird. Würde man also das Volumen der halbkugelförmigen Kuppel verringern, so hätte man als Ergebnis eine gesteigerte Verdichtung. …….
Quetschkante
Als Quetschkante wird der schmale Absatz zwischen Dichtfäche und Kuppel des Zylinderkopfes bezeichnet. Sie hat die Aufgabe das Frischgas in Richtung Brennraum zu beschleunigen und dabei zu verwirbeln. Beim Vorgang des Verdichtens (Kolben in der Aufwärtsbewegung, alle Schlitze geschlossen), wird das Gemisch unter großem Druck über diese Kante „gequetscht“. Hierbei entstehen hinter der Kante Verwirbelungen. Durch diese Verwirbelungen brennt das Frischgas rascher durch. Das Verhältnis von Quetschfläche zu Brennraumfläche hat Einfluss auf den Drehmomentverlauf des Motors. Je höher die Drehzahl, desto stärker die Verwirbelung. So wird man für einen Motor der sehr hoch drehen soll eher einen Zylinderkopf mit einer kleineren Quetschkantenfläche nehmen. Für einen Motor der „gut von unten gehen“ soll, sollte der Flächenanteil der Quetschkante etwas größer sein. Die Quetschkante muss in ihrem Öffnungswinkel so beschaffen sein, dass sie sich der Kontur des Kolbenbodens anpasst. Ist dies nicht der Fall, so kann es z.B. durch „eingeschlossenes“ Gemisch bei falschem (negativem) Öffnungswinkel zu klopfender Verbrennung durch Überhitzung kommen. Beim Umbau (ausdrehen) des Zylinderkopfes für höhere Hubräume … muss die Quetschkante unbedingt neu angepasst werden.
Quetschspalte
Als Quetschspalte wird der Abstand des Kolbenbodens in OT zur Quetschkante bezeichnet. ….. 0,8mm ist dabei ein ziemlich idealer Wert. Die Praxis zeigt, dass dieser Wert bei originalen Zylinderköpfen durch werksseitige Fertigungstoleranzen oftmals erheblich überschritten wird. Dies beeinträchtigt die Wirkung der Quetsckante, als „Gemischbeschleuniger“. Durch abdrehen der Dichtfäche lässt sich dieser Wert herstellen. (http://www.moto-selmer.de/technik,zylinder-und-kolben.html?PHPSESSID=d279dcafa192c924dcbfa19d9e62130b)
Und dann mal eben den Kopf 1-2mm abdrehen ohne Beeinträchtigung der Zünd- und Verbrennungsabläufe ? Viel Glück!
Gruß,
makro