Beiträge von speedguru

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    Wieso UV zerbombt?

    Der sieht eigentlich nicht matt lackiert aus sondern eher wie völlig ausgeblichen. Sieht man ja auch an den vielen weißen Stellen der unlackierten Teile. Ich denke das war ein ziemlich ungeliebter Laternenparker. Also so wie ein Neuroller bei mir nach zwei, drei Jahren aussehen würde ;)

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    Und hey...was erwartest du bei einem 20 Jahre altem Roller...das alle Teile wie neu aussehen?

    Bei dem Preis ehrlich gesagt schon. Das ist für mich halt einfach nur ein alter Platikroller. Genau solche Roller (in diesem Zustand) kaufe ich normalerweise als Winterkarre. Darum sag ich ja, dass der zu teuer ist.
    Ist halt eine Frage des Blickwinkels.

    Wobei der Allgemeinzustand eher dürftig aussieht. Sitzbank hinüber, total UV-Zerbombt, also wohl richtig viel Krümelplaste ... der mag technisch gut sein, aber da steckt sicher trotzdem viel Arbeit drin, außer die Optik ist einem halt wurscht (wäre bei mir der Fall). Trotzdem ist der m.E. einen guten Hunni zu teuer.

    Das ist relativ simpel:
    Stromzuführung geht von der Spule zum Bremslicht. Von dort aus geht das zweite Kabel zum Schalter den den Kontakt gegen Masse herstellt und somit das Bremslicht kurzschließt. Sprich der Strom fließt immer gegen die Karosserie ab. Wenn du aufs Pedal tritst öffnest du den Kurzschlusskreis und der Strom fließt durch das Bremslichtbirnchen zu dessen eigenen Massekontakt.

    Was genau ist dein Problem? Die Bremslichtschalter taugen nicht viel, ist dieser neu (dann taugt er noch weniger) oder alt? Oft ist auch der Massekontakt schlecht. Die alten Kabel und Anschlusstecker sind nach der Zeit meistens nicht mehr so sonderlich toll.

    Bau zum testen den Bremslichtschalter aus und lass den Motor laufen, wenn das abgezogene Kabel vom Bremslichtschalter dann keinen Kontakt zu Karosserie hat, dann muss das Bremslicht leuchten. Legst du das Kabel auf die Karosserie geht es aus. Wenn das nicht funktioniert, ist die Leitung irgendwo unterbrochen, einfachste Lösung hier wäre alle Massekontakte (Rücklichtverschraubung!) gründlich säubern und einen neuen Draht einziehen.

    Wenn ich mich richtig an meinen Fastrider erinnere, dann ging das ziemlich streng. Da half nur ein, gefühlt sehr ungesundes Maß an Kraft. Es hilft u.U, etwas von den seitlichen Öffnungen her mit einem langen Schraubendreher gegen die Innenseite der Scheinwerfermaske zu drücken.

    DR verwendet m.w. auch die Originalmaße, aber bei einigen "heißeren" kommen etwas dickere Ringe zum einsatz. Bei diesen passt dann auch der originale Kolbenbolzen nicht.
    Aus dem Stehgreif weiß ich da jetzt auch keinen konkreten Produktnamen, aber ich hatte diesen Fall schon mindestens zweimal. Darum habe ich mir angewöhnt die Teile sehr genau zu vermessen.

    Man muss aber der Ehrlichkeit halber auch sagen, dass bei den meisten Anwendungen die Originalteile völlig ausreichend sind. Segeringe haben sich halt im Rennsport als wesentlich stabiler bei Höchstdrehzahl bewährt. Damit sind "Raushüpfer" deutlich seltener. Das sind dann aber auch Motoren, die da anfangen wo normales Material aufhört, also nicht wirklich als Maßstab geeignet, ich persönlich bin aber ein Freund überdimensionierter Komponenten.

    Eben, probieren geht über studieren. Einfach einbauen, laufen lassen und wenn es nicht gleich klingt wie ein Mixer voller Mauersteine eine kurze Proberunde fahren. Danach kontrollieren ob es passt und ob das Getriebe kein Öl sabbert. Das wäre hier nämlich mein größtes Bedenken.
    Letztendlich sind die Reduktionsgetriebe der Roller sehr solide. Echte Verschleißschäden sind eher selten, meistens sterben die an externen Einflüssen oder zu wenig (gar kein) Öl.

    Meine Vermutung zur Grundursache hier, wäre ein defektes Mittellager des Wandlers. Das Nadellager hat führende Eigenschaften, wenn es bricht bzw. verschoben ist kann der Wandler anfangen zu eiern und ins Motorgehäuse beißen. Bei Piaggio habe ich das bisher ehrlich gesagt noch nicht gesehen, einige ältere Hondaroller (speziell frühe Bali und Lead) neigen aber vermehrt zu diesem Problem.

    Die Citomerx-Kits habe ich auch schon ein paarmal verbaut. Die mitgelieferten Dichtungen sind schlecht, die Zylinder und Kolben aber gut. Bisher haben die auch immer sehr gut hergehalten, der langlebigste bisher hat knapp 30.000km drauf (Minarellimotor) und läuft immer noch sehr zufriedenstellend.

    Kanäle entgraten und polieren ist nebenbei nie falsch (auch bei Originalmaterial), das merkt man durchaus bei Durchzug und Leistungsentfaltung. Die G-Clipse sind nebenbei ziemlich gut, man muss nur wissen wie sie einzusetzen sind. Omegaclipse (wie original von Piaggio) neigen meiner Erfahrung nach von allen Bauformen am ehesten zum einfedern und ausspringen, speziell dann wenn sie mit der Öffnung falsch stehen (also nicht in Laufrichtung sondern quer dazu). Ich persönlich setze immer Segeringe ein, was sich bisher bei allen Motoren bewährt hat und von der Montage her am angenehmsten ist.

    Der Wandler ist hinüber, da gibt es wohl nichts zum dran rumdeuteln. Der Getriebedeckel wohl auch, ob das Getriebe selbst i.O. ist lässt sich nur nach einer Demontage sagen. Die Schramme in der Rippenstruktur ist aber egal, das braucht dir keinen Kopf zu machen.
    Der Ring ist keine Drossel sondern ein Distanzstück, das da unbedingt rein muss.

    Den Gegendruckfeder wirst du bei einem Originalmotor nicht unbedingt brauchen. Ich hab die MuVa jetzt in div. Rollern ausprobiert und die mitgelieferet Gegendruckfeder jedesmal getestet ohne eine Verbesserung feststellen zu können.

    Wobei ich die 17€ gerne ausgebe wenn ich den sehr guten Service dort bedenke und die Tatsache, dass ich denen einfach den Roller auf den Hof stelle und zwei Stunden später mit neuen Reifen wieder abholen kann. Ohne das mich die Montage der Reifen oder die Entsorgung der alten auch nur einen Cent gekostet hätten.
    Spureinstellen beim Golf lief letztens auch für "schmeiß nen 5er in die Bierkasse", weil ich eben zwei neue Vorderreifen gekauft habe (und die Einstellerei trotzdem anderthalb Stunden gedauert hat, weil sich ein Stellgewinde ziemlich gewehrt hat).

    Internethandel ist für mich immer nur zweite Wahl nach dem lokalen Einzelhandel. Eben weil Preise nicht alles sind ...

    Der Membranblock ist nur eingesteckt, wenn er nicht rausgeht, dann hat ihn wahrscheinleich jemand mit Dichtmasse eingeklebt. In solchen Fällen helfen dann vorsichtige Schläge mit einem Holz (Hammerstil) seitlich auf den Rand, damit löst er sich normalerweise.

    Von deiner Checkliste würde ich mich erst mal auf das Getriebe stürzen, es ist kaum sinnvoll Arbeit in einen Motor zu stecken, von dem noch nicht klar ist, ob es sinnvoll ist ihn zu retten.

    Ganz ehrlich? Lehrbücher sind mit vollkommen gleichgültig, ich richte mich nach dem was sich in meiner Praxis bewährt hat. Nach der beschriebenen Methodik eingefahrene Zweitakter haben bei mir IMMER länger gehalten als solche, die von übervorsichtigen Zauderern kaputtgezockelt wurden.
    Drastischstes Beispiel ist da wohl mein langjähriger Tourenroller (Yamaha Neos 50), den habe ich seinerzeit als brandneuen Hobel beim Händler in der Nähe von Le Mans erstanden und bin dann, von der ersten Sekunde an mit Vollgas, nach Süddeutschland gekachelt (. Der erste Kolben hat bei dem Hobel immerhin 85.000km gehalten, dann war ein neuer fällig. Aktueller Stand: bissl über 120.000km, davon wohl 98% mit Dauervollgas.

    Das gilt sowohl für Straßenmotoren, aus denen ich immerhin teilweise über 100.000km rausgeholt habe, als auch bei Rennmotoren für Ausdauerläufe (6 Stunden Fahrten und Rollercross). Was sich nach dem Zusammenbau und sofortigem Hochjagen frisst, das hätte sich der Erfahrung nach auch nach 500km rumzockeln gefressen. Wenn der Motor nicht gleich hochgeht, dann hält er auch. Mit richtig schönen Kolbenbildern, sprich oben schwarz und unter den Ringen sauber. Denn DAS Problem beim Zweitakter ist eben die mangelhafte Schmierung bei Teillast. Die Frischölautomatik bei den modernen Plastikschüsseln (der ich allerdings nicht traue und die daher grundsätzlich rausfliegt) macht das in bestimmten Bereichen etwas besser, vor allem sind die Motoren damit etwas stabiler im Schiebebetrieb, aber wirklich gesund ist das trotzdem nicht.

    Wenn du schon mit beruflicher Qualifikation angeben musst:
    Ich habe dieses schöne Gewerk auch erlernt, bei einem Händler mit Vertretung einer gewissen orangen Firma aus Österreich. Da war sogar die Werksanweisung (!) die Motoren neuer 2T-Maschinen vor der Auslieferung an den Kunden kurzzeitig max. Drehzahl laufen zu lassen, eben damit sie sich einlaufen können. Die Kunden wurden dann auch immer davor gewarnt, die Karren schieben zu lassen oder zu zauderhaft zu fahren. Dazu sollte auf keinen Fall die vorgesehene Ölbeimischung überschritten werden, zu viel Öl im Mix ist nämlich genauso problematisch wie zu wenig. Die Kunden, die sich daran gehalten haben, also vor allem Crossfahrer, hatten dann auch die wenigsten Probleme mit Motorschäden. Einige haben es dann sogar geschafft, mehr als ein Rennen mit einem Motor zu bestreiten ;) Was natürlich ein extremes Beispiel ist, aber es zeigt gewissen Tendenzen auf.

    Aber das ist ein Punkt bei dem man jeden nach seiner Facon glücklich werden lassen muss. Manch einer hat halt seine Freude, seinen Motor im festen glauben an uralte Mythen und Legenden zu ruinieren. ;)

    Das klingt irgendwie, als würde der entweder die Schwimmerkammer leersaugen (sprich: der Sprit läuft nicht schnell genug nach) oder er zu mager laufen.
    Was den Filter angeht: der ist Teil des Hahns, wenn du diesen ausbaust kommt der Filter gleich mit. Ist gerade bei Rollern die oft aus dem Kanister gefüttert wurden häufig zu. Leitungsfilter, die man oft sieht, sind sinnloser Pfusch.
    Ansonsten mal Falschluftprobe machen. Also bei laufendem (kalten!) Motor alle Nahtstellen langsam und nacheinander mit Startpilot einsprühen. Wenn der Motor hochdreht, hast du ein Leck gefunden.

    Zum Einfahren: Zweitakter fährt man mit maximale Drehzahl ein. Rumtuckern mit Halbgas zerstört den Motor! Zweitakter brauchen vollen Gasschieber und volle Drehzahl um volles Öl zu bekommen. Hohe Kolbendrücke (wenig Drehzahl bei viel Gas) und rumtuckern oder gar Schiebebetrieb sind der Expressfahrschein zu einem Motorschaden!

    Wie sahen denn der erste neue Kolben und Zylinder aus? Klemmen hat i.d.R. was mit unzureichenden Passungen oder falscher Gemischaufbereitung zu tun. Da ist dann neben dem Kolbenzustand (wobei sich manche Kits auch einklemmen müssen, speziell Polinis sind dafür berüchtigt) auch das Brennbild der Zündkerze ein Indikator.

    Ja, am tiefsten Punkt aufmachen und die Suppe rauslassen. Evtl. bei offenem Kreislauf zwei, drei Mal auf den Kickstarter latschen damit es noch den letzten Rest rausdrückt.
    Ob man das System durchspülen sollte hängt vom Zustand des alten Kühlmittels ab. Wenn da nur schwarzer Kleister raus kommt ist klar was zu tun ist ...
    Wenn große Mengen Rost im Kühlwasser sind, dann wurde die Karre wahrscheinlich ohne Frostschutz gefahren. In dem Fall kannst du schon mal einen neuen Kühler und eine neue Wasserpumpe (oder einen luftgekühlten AT-Motor ...) auf die Wunschliste setzen.

    Aufgefüllt wird das ganze mit der üblichen Glykolbrühe. Mischung auf -40° ansetzen, dann ist erstmal wieder ein paar Jahre Ruhe. Nach dem füllen den Motor laufen lassen bis er warm wird, dabei den Fülldeckel offen lassen! Der Pegel wird dann irgendwann absinken, bei laufendem Motor wieder auf Normalmaß auffüllen (NICHT ganz voll machen!) und warten bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Deckel drauf und fertig.

    Regelmäßige Kontrolle des Flüssigkeitsstands aber auf keinen Fall vernachlässigen. Die Kühlmittelmenge ist sehr gering, entsprechend leicht kann sich das System unbemerkt entleeren!

    Wenn der Keilriemen wirklich sorum eingebaut wurde, dann gehört derjenige der das verbrochen hat mit dem Ding am nächstem Laternenmast aufgeknüpft, erst recht wenn es ein "Profi" war. Aua!

    Den Getriebedeckel hats jedenfalls amtlich zerrammelt. Bin mal sehr auf die Fotos nach dem Ausbau der Kupplungseinheit gespannt.