NSL50: Stottern bei höherer Drehzahl, Pickup Widerstand niedrig

  • Guten Mittag allerseits

    seit neuestem macht meine NSL50 komische Dinge.

    Kurzversion:

    • NSL50 seit ~7 Jahren unregelmäßig von mir im Stadtverkehr gefahren
    • Gesamt-km = 15 Tkm.
    • Kalt und Warmstart okay wie immer.
    • stabiler Motorlauf und Gasannahme bei niedrigen Drehzahlen
    • Warm und kalt läuft der Motor bis mittlere Drehzahlen und 1/3 Gas okay.

    Problem:

    • Bei höheren Drehzahlen (mehr als Halbgas) unregelmässiges stottern und Aussetzer
    • Fühlt sich nicht wie zu mager oder zu fett an. Eher wie Zündung
    • Vollgas ruckelt sie bis 40kmh hoch, mit Halbgas aber dafür ohne Ruckeln bis 35kmh

    Bisher geprüft:

    • Vergaser ultra-geschallt
    • Benzinhahn neu
    • CDI incl Zündkabel neu
    • Zündkerze neu BR8ES
    • Ansaugstutzen nicht rissig, neue Dichtung
    • Membrane sind auch noch da und schließen auch sauber
    • Polradmagnet und Sensor gesäubert, Abstand ~0.3mm
    • Masseverbindungen blank geschliffen und ordentlich angezogen
    • Spannung von Lima:
      • Batterie wird mit ~14.5V geladen
      • Lima Kabel Grün→Blau & Grau→Masse
        • 17V im Leerlauf
        • 30V+ bei erhöhter Drehzahl
    • Kabel zur CDI:
      • Grün - Weiss = 1000 Ohm (Soll = 980 +/- 50)
      • (!) Rot (Pickup) - Weiss = 40 Ohm (Soll = 88 +/- 5) Also ausserhalb vom Soll

    Ist der zu niedrige Widerstand mit meinem Problem in Verbindung zu bringen? Und wie wäre das zu lösen?


    Lange Version:

    Kalt- und Warmstart: alles okay

    Motorlauf warm und kalt im Stand und bei niedrigen Drehzahlen wie immer (zumindest bemerke ich keinen Unterschied)

    Sobald Drehzahl höher wird (mehr als 1/2 Gas, schon über der Einkuppel-Drehzahl) fängt die NSL an zu stottern und auch auszusetzen.

    Bis ~35 km/h kommt man (mit bis zu 1/3 Gas) ohne dass sie komisch läuft. Bei Vollast ruckelt sie natürlich schon eher.

    Fühlt sich aber weder so an als ob sie zu Fett oder zu Mager läuft, eher unregelmässig mal Stottern. Eher wie Zündaussetzer.

    Funke ist da, läuft im Stand ja auch normal.

    Bisher lief sie eher bisschen Fett, aber hatte auch nie Probleme. Stadtverkehr only, also richtig heiss wird sie dabei nicht.

    Zündkerzen Bild ist nun auch schlecht verwertbar, die Neue ist sauber und ich fahre testweise nur noch max. 1km.

    Da das ganze nach dem Tanken aufgetreten ist dachte ich zuerst, ich Dödel hab aus Versehen Diesel getankt?

    Die 500m nach Hause bin ich aber noch gekommen.

    Also Sprit abgelassen und Vergaser gespült. War aber normales Benzin, also kein Diesel.

    Trotzdem neuen Sprit rein, mische auch selbst 1:50, Ölpumpe ist schon jahrelang stillgelegt.

    Gleich noch den Unterdruck-Benzinhahn gegen einen zum selber schließen getauscht, man weiss ja nie wie gut das Ding nach fast 30 Jahren noch ist.

    Leider immer noch selbes Problem. Denke, dass es nach dem Tanken aufgetreten ist war eher Zufall.

    Nächster Gedanke Zündung:

    Neue BR8ES Zündkerze rein und meine Ersatz CDI + Zündkabel installiert → Selbes Problem

    Dann tiefer gegraben und Elektrik geguckt:

    Den Magneten am Polrad angesehen, war leicht angerostet aber war mit Flies auch schnell wieder sauber.

    Der Polrad-Sensor selbst hatte schon bisschen mehr Dreck dran, aber äusserlich auch okay. Sauber wieder eingebaut.

    Abstand vom Magneten zum Sensor mit einer Rasierklinge eingestellt, also ~0.3mm (Sollabstand ??) → Problem immer noch gleich

    Massekabel an der CDI und am Gleichrichter bisschen angeschliffen und Gewinde nachgeschnitten damit auch ne saubere Masse anliegt.

    Also mal Spannungen messen:

    Lichtmaschinen-Kabel Gelb auf Blau und auch Grau auf Masse liefern bei laufendem Motor im Stand ~17V, sobald man bissl hochdreht gehts bei beiden auf 30V und mehr.

    Kabel zur CDI: Grün zu Weiss hat ~1000Ohm (Soll 980 +-50)

    ! Aaaber jetzt: Pickup (Rot) auf Weiss hat nur 40 Ohm (Soll laut Inet 88+/-5 Ohm)

    Bisher hab ich immer nur gelesen dass defekte PickUps nen deutlich zu hohen Widerstand haben.

    Ist der zu niedrige Widerstand mit meinem Problem in Verbindung zu bringen? Und wie wäre das zu lösen?

    Was ich noch nicht geprüft habe sind:

    • E-Choke, evtl bleibt er kalt hängen.
    • Auspuff verstopft?
  • Versuch es mal mit einer NGK B9ES ,denn die gehört auch in die NSL50 hinein und nicht die BR8

    Und achte auf den korrekten Elektrodenabstand der Kerze

    Ausgeliefert wird die NGK nämlich mit einem Elektrodenabstand von 0,8mm

    Die Sfera benötigt aber 0,5-0,6mm Abstand

    Und mal Auspuff abschrauben 7nd testen wie sich die Gasannahme dann verhält

    Ferndiagnose ist schwierig und führt nicht immer zum ERFOLG  !!

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  • Hallo Gurkenrichard,

    ein willkommens Glück-Auf aus Gelsenkirchen.

    Wo kommst Du denn her?

    Na da hast Du ja schon alles gemacht was man so machen könnte.

    Auspuff und Choke scheiden bei deiner Fehlerbeschreibung aus.

    40 Ohm am Pickup sind deutlich zu wenig. Da bringt der Pickup möglicherweise nicht mehr genug saubere Impulse und die Spannung wird definitiv zu klein sein.

    Tausch doch den Pickup, allerdings wüsste ich nicht wo man einen einzelnen herbekommt, außer vielleicht bei dem einen oder anderen hier im Forum.

    Im Anhang ein Funktionsschaltbild von der Lima und CDI.

    Gemessen wurde bei leicht erhöhtem Standgas.

    Viel Erfolg bei der Fehlersuche und halte uns mal auf dem Laufenden

    Markus

  • Zündkerze kann ich nochmal wechseln. Die letzten 5 Jahre lief sie allerdings auch mit ner BR8ES deswegen hab ich dieselbe nochmal genommen. Hab garnicht mehr geguckt welche da eigentlich rein sollte.

    @dh: Merci für den Plan. Dann guck ich mal wo man so einen Sensor herbekommt.

    Einmal editiert, zuletzt von gurkenrichard2 (1. Juli 2022 um 14:13)

  • Den kannste vergessen ,der ist für die NSL80

    Den hier brauchst

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  • Hab schon gesehen dass es den auch für 50er gibt.

    Nur aus Interesse: Der nimmt doch nur den Induktivstrom und schickt das als Sinus an die CDI weiter. Oder wird da noch mehr umgewandelt? Zündzeitunkt ergibt sich dann aus der Position des Magneten auf dem Polrad und evtl noch aus einer Zündkurve in der CDI.

  • Hmmm ...irgendwie sehen beide Pickup für mich baugleich aus :gruebel:

    Würde mich auch wundern wenn es anders wäre.

    Hab schon gesehen dass es den auch für 50er gibt.

    Nur aus Interesse: Der nimmt doch nur den Induktivstrom und schickt das als Sinus an die CDI weiter. Oder wird da noch mehr umgewandelt? Zündzeitunkt ergibt sich dann aus der Position des Magneten auf dem Polrad und evtl noch aus einer Zündkurve in der CDI.

    Genauso so ist das.

    Es findet auch keine Umwandlung des Impulses statt.

    Der Magnet ist schon im Pickup drin.

    Dadurch das sich das Metallplättchen auf dem Polrad so nahe am offenen Spulenkopf des Pickups vorbei bewegt, ändert sich das Magnetfeld im Pickup. Dadurch wird dann der Zünd-Impuls in der Spule des Pickup erzeugt.

    Besserwisser leben den verzeifelten Versuch, durch die Abwertung anderer, ihren eigenen Wert zu steigern.

  • Denke auch dass der Hallsensor selbst gleich ist. Aber bei der Befestigung keine Ahnung, wenn der Lochabstand anders ist hab ich auch keine Lust dort Langlöcher zu machen. Damit verschieb ich nur den ZZP.
    Hab jetzt den NSL 50 Hallsensor im Warenkorb.

    Übrigens konnte ich den orginalen Sensor einfach Abziehen, also das Kabel ging von alleine ab, beim Ausbau letze Woche hatte ich ihn noch bisschen vorsichtiger gehandhabt. Da ist mir das nicht aufgefallen, denn die Kabelhülle war okay. Dass innen nur noch zwei Kupfertüdel sind und der Rest vom Grünspan gehalten wird war nicht sichtbar.

    Hätte zwar erwartet dass dann auch der Widerstand deutlich höher wird wenns nur noch in der Luft hängt, anstatt nur die Hälfte vom Sollwert wie bei mir gemessen. Ein neuer Sensor kann das ganze zumindest nicht verschlimmern.

    Ich überlege auch direkt ein komplett neues PickUp Kabel zu ziehen anstatt das Alte wieder anzulöten. Am Ende ist da auch noch irgendwo n Bruch oder sonstige Schadstellen.

    Gibts eigentlich einen Sollabstand vom Magneten zum Sensor?

    Bisher hab ich einfach ne Klinge vom Teppichmesser dazwischen geschoben, sodass der Abstand ca. 0.3mm war

    Einmal editiert, zuletzt von gurkenrichard2 (2. Juli 2022 um 14:23)

  • 0,5mm ist das Maß

    Befestigung des Pickup ist anders bei der NSL80

    Ferndiagnose ist schwierig und führt nicht immer zum ERFOLG  !!

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  • Na das mit dem Teppichmesser als Fühlerlehre, das ist ja mal ne coole Idee :nick:

    In dem ganzen Zusammenhang fällt mir ein Punkt auf, das ist der niedrige Widerstand des Pickup.

    Bei einem Defekt an einem Pickup würde ich erwarten, das der Widerstand steigt, das hast Du ja auch selber schon erkannt. Bist Du Elektriker oder irgendwie elektrisch vorbelastet? :lach: :gruebel:

    Der originale Pickup hat ja eine Lötstelle an der die rote Leitung angelötet ist ... die war schon abgegammelt :oh: ... und der Widerstand trotzdem so niedrig?

    Da frage ich mich wo Du das nachgemessen hast, ohne mit dieser Frage deine Fähigkeiten in Frage stellen zu wollen.

    Wir hatten in den letzten Wochen gehäuft Ausfälle durch fehlerhafte Isolierung des gesamten Kabelbaums. Besonders auffällig ist das, wenn man den runden 4 pol. Stecker von der Lima (unter der dicken Gummitülle mittig links am Rahmen) zum Regler absteckt und kontrolliert.

    Die Isolierung ist weich wie ein durchgekautes Kaugummi und hat ihre Funktion als Isolierung eigentlich verloren.

    Daher vielleicht der niedrige Widerstand zum Pickup?

    Vielleicht solltest Du da auch mal nachschauen, nicht das der ganze Kabelbaum hinüber ist .

    Dann kannst Du dir die Mühe mit dem separaten Kabel vom Pickup nämlich sparen und gleich die Lima komplett wechseln, bzw. wenn Du dir das zutraust den Kabelbaum erneuern.

    Schau daher auch mal unbedingt in diesen Thread: Defekt Isolierung Lima *kaugummiisolierung*

    Viel Erfolg

    Markus

    Besserwisser leben den verzeifelten Versuch, durch die Abwertung anderer, ihren eigenen Wert zu steigern.

  • Der niedrige Widerstand kann auch durch Schäden an der Isolierung der Pickup Spule selbst entstehen. Auch die da eingesetzte Lackierung der Drähte altert und wird schadhaft.

    Mein Roller ist Franzose:

    Alles pisst und leckt!

  • AugeK: Hab auch schon vermutet dass der Hallsensor intern vielleicht schon shortet.

    dh5yaz: Fühlerlehre versteckt sich irgendwo und hatte ich dann keine Lust lange danach zu suchen. Vom Gefühl vielleicht ein bisschen nah.

    Gemessen habe ich am Ende des Kabelbaums zur CDI. Sogar einmal mit Zündung an und einmal aus (hat glaube ich keinen Unterschied gemacht).

    Es kann gut sein - so wie du es beschreibst - dass zwischendrin im Kabelbaum (wenn man die 3-4 Kabel so nennen will xD ) auch schon was nicht mehr super isoliert.

    Der Hallsensor hat im Gehäuse übrigens auch schon einen leichten Riss, daher schadet es bestimmt nicht den auch gleich zu wechseln. Kostet ja nicht die Welt.

    Hab aber grad noch ein anderes Problem.

    Die Schrauben vom Lüfter auf dem Polrad sind so gammelig, die werd ich entweder alle abreissen oder rundmachen. Dh. ich muss erstmal gucken ob ich das halbwegs zerstörungsfrei abbauen kann. Hier will ich keinen Torx oder ein dickeres Kreuz reinklopfen weil ich damit ja eigentlich direkt auf die Kurbelwelle wirke. Und um einen Sechkant reinfeilen fehlt der Platz. Sonst kommt das Lüfterrad oder sogar das Polrad halt auch noch in den Warenkorb.

    Bei der Lüfter-Abdeckung war es ähnlich. Von den vier Kreuz-Schrauben ist keine übrig geblieben. Zwei hab ich aufgebohrt, eine ist abgerissen, und in die letzte wollte ich einen Torx rein klopfen (weil mehr Grip) und dabei ist nicht nur das Plastikgehäuse gebrochen sondern sogar die Ecke vom Gussblock. So fest hab ich garnicht geklopft. Also darf ich hier auch nochmal gucken wie ich die Abdeckung nochmal ranbekomme. Aber ich bin ja erfinderisch.


    Wen es intressiert, hab mal Pics dazu:

    • hall riss.jpg zeigt den Riss im Gehäuse des Hallsensors
    • hall kabel.jpg zeigt die zwei armen Kupfer Adern die noch an dem Lötpunkt übrig waren
    • schraube4.jpg zeigt das abgebrochene Eck
  • Nimm das Magnetrad ab und bohre die Schrauben in Ruhe aus bzw so weit die Köpfe ab dass das Lüfterrad runter zu nehmen ist.

    Den Rest kannst du mit Glück rausdrehen.

    Mit der standard Methode "heiß machen" wäre ich da vorsichtig

    Mein Roller ist Franzose:

    Alles pisst und leckt!

  • Nimm das Magnetrad ab und bohre die Schrauben in Ruhe aus bzw so weit die Köpfe ab dass das Lüfterrad runter zu nehmen ist.

    Den Rest kannst du mit Glück rausdrehen.

    Mit der standard Methode "heiß machen" wäre ich da vorsichtig

    hmm funktioert leider garnicht so gut bei meiner NSL. Ohne das Lüfterrad abzunehmen kommt man nichtmal an die Nuss ran. Ich hab schon überlegt den Lüfter zu opfern, und da eine Öffnung zur Nuss rein zu dremeln falls ich die Schrauben rund mache.

  • Mein Denkfehler!

    Dann bohre die Köpfe der Schrauben ab und mach das Lüfterrad dann runter.

    Dann kannst du auch das Polrad abnehmen.

    Die Schrauben sollten aus Messing sein, das Bohren sollte kein Problem sein

    Mein Roller ist Franzose:

    Alles pisst und leckt!

  • Würde aber zuerst mal mit einem Passenden Schlitzschraubenzieher versuchen in den abgenutzen Kreuz dieses Kreuz wieder frei zubekommen in dem Du mit dem Schlitzschraubenzieher mit leichte Schläge mit dem Hammer wieder die Schlitze zimlich genau hin bekommst.

    Somit könntest Du mit Ratsche und dem passenden Kreuznuss mit druck auf bekommen, versuche das mal!

  • Hallo Richard,

    das kommt mir alles sehr bekannt vor ... dieses Problem mit dem Ausbruch am Motorgehäuse :nick: und den festsitzenden Schrauben hatte ich auch bei meiner ersten Sfera-Motorrevision.

    Das ausgebrochene Loch am Motorgehäuse mit einem dünnen Stück Alublech, das mit zwei M3 Schrauben an der Lüfterabdeckung befestigt wird, wieder verschließen. Siehe Foto.

    3 Schrauben zur Lufterabdeckungsbefestigung reichen auch.

    Die Schrauben am Lüfterrad sind bestenfalls gelbverzinkte M5 Stahlschrauben und alle, egal wie vergammelt, bekommt man los ohne ausbohren oder ohne das etwas ausbricht.

    Kurbelwelle blockieren mit dem Blockierwerkzeug.

    Entweder mit dem kleinen Hebel aus dem Knarrenkasten mit einem passenden Kreuzschlitz-Einsatz und viel Druck mit der Hand ... vorher ein paar leichte Schläge mit dem Hammer drauf, das hält die Kurbelwelle aus, oder mit dem Dremel (Du erwähnst ja selber "dremeln") und Speed-Clic einen Schlitz in den Schrauben-Kopf schneiden und dann eben mit dem Schlitzdreher ausdrehen.

    Später Schrauben mit Inbus oder Seckkant anpassen, auf die Länge achten!

    Gutes Gelingen

    Markus