Probleme mit der Gasannahme Peugeot Speedfight 1 LC

Guten Morgen zusammen,

hätte nochmal ein außergewöhnliches Problem.

Es handelt sich um einen 50er wassergekühlten Peugeot Speedfight der ersten Generation von 1997 der aussieht wie frisch vom Band gelaufen (18xxkm).

Sprang nur mit Bremsenreiniger an, also Vergaser (Gurtner PA 370) dreifach im Ultraschallbad gereinigt und eingebaut. Problem ist hierbei gewesen, dass die Nebendüse sich nicht entfernen lässt, da es ein fest eingepresster Düsenstock ist und kein Gewinde oder Nut für den Schlitzschraubendreher vorhanden ist. Diesen habe ich m.E. nicht durchlässig bekommen, bzw. ich konnte nicht durchsehen (Nähnadel, dünner Draht stoppten an einer Stelle im Düsenstock, vermutlich verjüngt sich dieser nochmals), auch mit Druckluft kein Durchblick möglich. Bei der HD alles kein Problem, 1a Durchlass.

Einzige Veränderung die ich vornahm, ist die Schiebernadel wieder auf die originale Position zu hängen (meines Wissens nach die 1. Nut von oben).

Bei den Einstellungen zum Luft/Gas-Gemisch bin ich mir nicht sicher, das könnte verstellt sein.

Also gut, auf gut Glück einfach den Gaser eingebaut und siehe da, nach kurzem Zögern springt der Roller problemlos an. Gasannahme etwas zögerlich, aber funktioniert. Nach max. 1 Minute Laufzeit dann jedoch schlechte Gasannahme, bei Vollgas geht der Roller aus, bei langsamen Halbgas dreht der Roller langsam hoch, aber nie bis auf höhere Drehzahlen, manchmal nimmt er nicht einmal Halbgas an. Die ganze Zeit über qualmt er auch etwas weißlich/grau, aber das hat wahrscheinlich eher mit dem Kodenswasser im Auspuff zu tun, da er lange stand, Kühlwasserverlust hat er nämlich keinen.

Kommt mir also so vor als käme zu wenig Sprit in die Schwimmerkammer.

Also gut, Benzinhahn überprüft, funktioniert perfekt. Schwimmer hatte beim Ausbau des Vergasers eigentlich auch Funktion.

Dann jedoch nahm ich während des Laufens des Rollers die Hand teils vor die Ansaugung und der Roller drehte einwandfrei hoch, also Verdacht auf Falschluft. Dementsprechend Übergang Membran/Ansaugstutzen, Vergaser/Luftfilterkasten, Luftfilterkasten/Ansaugrohr, und Zylinderauslass/Auspuff und Vergaser/Ansaugstutzen mit WD-40 besprüht, keine Reaktion.

Membran wurde wohl schon vom Vorbesitzer einmal kontrolliert, also ich habe jetzt keinen Reim mehr.

Auch mal den Tankdeckel abgenommen zwecks Unterdruck, auch keine Veränderung.

Alles was ich jetzt noch versuchen würde, wäre trotzdem mal die Membran anzusehen, den Sprit einmal komplett abzulassen und den Benzinhahn ausgebaut zu begutachten und den Schwimmer eventuell nochmal genauer zu betrachten, kann der sich irgendwie verstellen oder Probleme machen? Das Nadelventil sah eigentlich auch in Ordnung aus…

Ansonsten bliebe dann nur noch ein Austausch-Vergaser als Option, die sind aber gar nicht so leicht zu finden..nur billige Nachbauten.

Was mir noch aufgefallen war, wenn ich den Auspuff zuhalte geht der Roller nicht aus, man spürt und hört aber auch keine Undichtigkeiten am Auslass o.ä., hab’s aber auch nicht zu lange zugehalten, um Schäden vorzubeugen. Könnte nur sein dass sich noch bisschen Abgase im Blindrohr sammeln und ich nicht lange genug zugehalten habe, aber was weiß ich…

Ich hoffe der Roman ist nicht zu langweilig geworden und jemand kennt sich hier vielleicht auch mit den Franzosen aus,

Viele Grüße, Holger

Laut dem WHB, das ich auch gerade in den Chat geschickt habe, gehört die Nadel auf die „Top-Notch“ Position. Welche genau da rein gehört, konnte ich dem WHB nicht entnehmen.

Okay, ja aktuell ist eine Nadel mit nur drei Kerben verbaut, wäre also eine Möglichkeit..Ansonsten bleibt aber nicht mehr viel als Fehlerquelle über oder?

Der ASS ist bei dem Peugeot aus Metall, also fällt der Weg, habe ich ja auch schon mit einsprühen kontrolliert, ob der da Falschluft zieht, aber keine Reaktion..Luftfilter ist auch dicht, in Ordnung und die originale Matte drin. Auspuff ist frei.

Ist eine Iridium-Zündkerze drin, ich mach mal ein Bild

Okay, danke. Komisch dann aber, dass der Roller die erste Minute ohne Probleme das Gas perfekt annimmt, ohne auch nur ansatzweise die Symptome zu zeigen, die dann folgen

Okay, ja ich denke ich werde mal einen anderen Vergaser probieren.

Habe jetzt auch weiter getüftelt und herausgefunden, dass es mit dem E-Choke zusammenhängt. Sobald dieser ausfährt, nimmt der Roller kein Gas mehr an, d.h. irgendetwas muss im Vergaser verstopft sein, oder?

Habe den Roller angeschmissen, die erste Minute hing er top am Gas, dann wieder nach 1-2 Minuten wurde es schlechter und schließlich läuft er fast nur noch gerade so auf Standgas, das ist doch etwa solange wie der E-Choke zum ausfahren benötigt?

Habe diesen dann abgesteckt und wieder nach 2 Minuten lief die Gasannahme wieder besser und besser, bis Sie schließlich wieder so gut funktionierte wie zu Beginn.

Kann das mit einer verstopften Nebendüse zusammenhängen? Bei Einbau konnte ich nämlich wie gesagt nur durch diesen Stock nicht durchsehen (auch gegen einen Strahler gehalten, nichts). Hatte mich nämlich gewundert dass der Roller so überhaupt anspringt wenn die ND verstopft ist, aber durch den zusätzlichen Kanal des Chokes macht das natürlich Sinn…

Okay, danke. Dann werde ich dies nochmal probieren, wird bestimmt nur ein bisschen schwierig, da die ja nicht so stabil ist…aber mal sehen ich versuchs, muss aber erstmal so eine Schnur finden

Ja, hatte den Vergaser ja schon in einem Ultraschallbad bei 70-80Grad und diversen Reinigern aber nur so für eine halbe Stunde, vielleicht leg ich den mal über Nacht ein..