Zylinderkopf herunternehmen, muss ich den Krümmer lösen?

  • Hallo Leute,

    ich würde heute gerne bei meiner NSL 50 meinen neuen geplanten Zylinderkopf verbauen. Muss ich, wenn ich nur den Zylinderkopf tausche, auch den Auspufkrümmer vom Zylinder lösen (wahrscheinlich ja, sonst stimmt es ja danach beim Festziehen nicht mit dem Drehmoment, richtig?)? Oder sogar auch die Zylinderfußdichtung erneuern?

    Danke!

  • Der Kopf alleine geht auch ohne Lösen des Krümmer ab.

    Inwiefern sich das auf die Fussdichtung auswirkt istso ein Ding.

    Kann klappen, muss aber nicht...

    Mein Roller ist Franzose:

    Alles pisst und leckt!

  • Das scheint dann wohl mal eine Frage für den Zylinderkopfspezi zu sein ?

    Wie viel hast du denn runtergenommen vom Kopf?

    Krümmer brauchst du nicht lösen ,Fußdichtung brauchst du dir auch keine Sorgen drum machen .Du musst nur aufpassen das du beim abnehmen des ZK den Zylinder mit einer Hand unter Druck hälst (nach unten drücken) so das er nicht von der Fuß-Dichtung abhebt wenn du den ZK abnimmst,denn oft klebt der ZK durch Ruß und Schmutz oder durch Dichtmittel am Zylinder fest .

    Der Kolben sollte vorher auf OT gestellt werden ,und vor dem festziehen legst du erstmal den ZK auf und achtest darauf das die Zündkerze nicht auf den Kolben aufliegt.

    Wie viel Quetschkante hast du denn noch am ZK?


    Auf keinen Fall sollte während dieser Maßnahme der Motor gedreht werden

    Wichtig beim Zusammenbau ,erst alle Muttern (mit Unterlegscheiben) an den Stehbolzen ansetzen und handfest ziehen .Dann erst mit dem vorgeschriebenen Drehmoment in 2-3 Arbeitschritten über Kreuz festziehen .

    1. Anzugsdrehmoment 5Nm

    2. Anzugsdrehmoment 10Nm

    3. Anzugsdrehmoment 15Nm

    Nach ca. 50km die Schrauben nochmal nachziehen (Max.20Nm)

    Achtung: Es dürfen keine Schmutzpartikel oder andere Fremdkörper in den Zylinder gelangen

    Ferndiagnose ist schwierig und führt nicht immer zum ERFOLG  !!

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    3 Mal editiert, zuletzt von Andre' (16. Juli 2020 um 10:32)

  • Damit der Zylinder bei der Demontage des ZK nicht abhebt und die Zylinderfußdichtung nicht einreißt fixiere ich den Zylinder immer bevor ich den ZK abnehme.

    Dazu benutze ich zwei 4mm dicke Kordeln aus Kevlaergewebe die ich dann zwischen Kühlrippen des Zylinders (rechts und links) und Motorblock montiere und dann mit einer speziellen mini Ratsche auf Spannung bringe.Dann kann nichts mehr passieren .

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    Einmal editiert, zuletzt von Andre' (16. Juli 2020 um 11:08)

  • Ok, ich habe erstmal nur 0,3mm weggenommen und werde testen, was es bringt.

    Wie ich es lese, ist es für mich fast einfacher, auch den Zylinder herunter zu nehmen, die Dichtung zu erneuern und anschließend wieder alles zusammenbauen. Bei der Gelegenheit kann ich nachschauen, wie es dem Kolben geht.

  • Nur 3/10 tel?

    Das ist schon ordentlich ,aber noch nicht bedenklich.

    Habe mal einen ZK bis auf die Grundmauern runter geplant (8/10tel)

    Das ist schon dramatisch.Bei Vollast drehte der Hobel jenseits von 10.000U/min ,Zylinder und Kolben sahen nach 3000km dementsprechend aus .(als hätte er 25.000km runter)

    Was ich damit sagen will ist,der Verschleiß des Motors erhöht sich durch diese Maßnahme (ZK planschleifen) um ein Vielfaches.

    Es sei denn,man macht es ausschließlich für Kraftstoffersparnis und dreht den Motor nicht bis ans Limit hoch .Dann hat man lange Freude dran.Aber wie das oft so ist,wer hat,der hat ....und kitzelt es dann auch meist bis ans Limit aus .

    Ach ja,eins noch ....ab jetzt nur noch Vollsynthetisches Öl mit etwas fetter eingestellter Ölpumpeneinstellung fahren.Ansonsten droht durch die erhöhte Reibung / Wärmeentwicklung ein kapitaler Motorschaden .Zündkerze (Wärmewert) sollte nun auch beachtet bzw. durch Austausch geändert werden

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  • Was für eine Zündkerze wäre dann empfehlenswert?

    Ich mache das nur wegen Kraftstoffersparnis. :sfera:

    Wieviel würdest Du an Material wegnehmen?

  • Bei 5/10mm würde ich aufhören ,weil alles was darüber geht mit extremen Materialverschleiss verbunden ist .Mit 3/10 tel biste noch auf der sicheren Seite .

    ZK wechseln ist relativ.Fährst du nur im mittleren Drehzahlbereich so dürfte es weiterhin mit einer NGK B9ES funktionieren.Man sollte aber die Kerze mal nach 100km kontrollieren.Ist sie dunkel und hat keine Anzeichen von Überhitzung (geschmolzene Elektrode/Isolatorfuß) so kann man sie weiterfahren.

    Sollte die Kerze aber Verbrennungen aufweisen oder weiß sein ,so sollte unbedingt auf eine B8Es gewechselt werden .

    Wer allerdings mit einem geplanten ZK ständig im Vollastbereich fährt sollte von vornherein auf eine NGK B8ES zurück greifen .

    Ich fahre NGKBR9ES und vollsynthetisch Öl (selbstmischend 1:45) bei geplantem ZK (-0,25mm) bislang ohne Probleme ,allerdings auch (bis auf wenige Ausnahmen) only im moderaten Drehzahlbereich von max. 5000U/min ,dies entspricht in etwa 60-65km/h lT bei einem Verbrauch von 3,1l/100km

    (Sfera 80 Motor)

    Übrigens: Bei 3/10mm ist der erhöhte Verbrennungs Druck auf die KW und Pleuel Lager noch nicht zu hoch .

    Das stecken die noch locker weg.Ab 5/10 wird’s dann langsam auch den Lagern zu viel

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    Einmal editiert, zuletzt von Andre' (16. Juli 2020 um 16:19)