125er mit Autoführerschein und Zusatzprüfung? Ich bin absolut dafür. Warum?
Ich habe meine Klasse 3 am 1. Juni 1980 gemacht, zwei Monate nach dem Stichtag. Dieser ist willkürlich gewählt, denn an der Ausbildung hatte sich reinweg garnix geändert.
Ich bin vor dem Führerschein Mofa gefahren. Ich hatte eine Aprilia SR50 und später eine Simson S51. Aber eine 125er darf ich nicht fahren.
Nun könnte man ja sagen: Mach den Motorradführerschein. Bis jetzt hat mich eine große Maschine nie interessiert. Aber wenn ich schon mal 1500 EUR zzgl. Zeit in das Projekt investiere - wozu soll ich dann bei der 125er bleiben? Ich bekomme ja mit knapp 60 den A unbegrenzt, darf mich also sofort nach der Prüfung auf die dickste Sportmaschine setzen und mich totfahren. Würde ich natürlich nicht tun. Dürfte ich 125er fahren, hätte ich da nicht mal drüber nachgedacht.
Es geht um Selbstverantwortung. Ich darf einen 7,5-Tonner mit Hänger fahren, tue es aber nicht. Ich darf mir auch den dicksten Sportwagen leihen, tue es aber nicht. Ich darf Quad fahren oder eins der komischen Dreiräder, alles einfach so. Aber bei der 125er spricht man mir wegen acht Wochen die Selbstverantwortung ab.
Nun bin ich durch die Diskussion über die Neuregelung überhaupt wieder auf das Thema gestoßen, und egal, wie das ausgeht, kommt demnächst wieder ein 50er Roller in's Haus - mit 50km/h Zulassung. Denn eins ist auch klar: Die 45 km/h sind der Irrsinn. Die 60 km/h der DDR-KKR waren wissenschaftlich begründet. Aber leider sind die Preise für die Dinger inzwischen außerhalb jeder Relation.