Drehzahl geht nur zögernd zurück

  • Hallo,

    habe endlich unsere NSL wieder soweit im Originalzustand und sie läuft auch ganz anständig. Das Einzige, was jetzt noch stört ist, dass sie während der Fahrt beim Ausrollen (z.B. an eine rote Ampel) nur zögerlich mit der Drehzahl runtergeht, obwohl der Gasgriff schon lange wieder in der Ausgangsstellung ist.Das sieht dann so aus, dass ich teilweise schon stehe und die Drehzahl noch für ca. 3 Sekunden so hoch ist, als würde ich so 1/3 Gas geben. Der Gaszug läuft frei und der Gasschieber hängt eigenltlich auch nicht. Als Vergaser hab ich den 14er Dellorto mit 58er Hauptdüse (Nebendüse ist noch die von der Auslieferung - also Original). Ansonsten ist so ziemlich alles neu gemacht. Auspuff ist die originale gedrosselte Anlage.

    Hat da jemand eine Idee, wie ich die NSL wieder dazu bekomme, dass sie sofort mit der Drehzahl runtergeht, wenn ich Gas wegnehme??

    LG,
    Andreas

  • Es kann durch aus sein das der Gasschieber im Vergaser klemt, oder der Gaszug.
    Am besten bauste von dem Vergaser den Luftfilter ab, und gust mal ob der Schieber ganz runter geht.
    Es kann auch sein das die Standgas Einstellschraube ganz drinnen ist und er nicht runter kann.
    Dan kann oben auf dem Vergaser wo der Gaszug durch geht, die einstellschraube zu weit drausen sein ,oder der Bogen verdreht sein.
    Auch dann geht er nicht runter ,oder eine zu fette Vergasereinstellung die Ursache sein. :licht: :alt: :hauwech:

    Es ist schön helfen zu können :titten2: versteht ihr den Sinn?

    Gruß aus Goslar/Bad Harzburg
    Hansi

    PS. Alle Berichte die beantwortet werden sind Ferndiagnosen, schildert eure Sorgen so gut wie möglich.:licht:

  • Hallo Lumpi,

    erstmal danke für die prompte Antwort. Muss vielleicht vorher nochmal sagen, dass ich die Sfera auf Gemisch umgerüstet habe. Also kein Öltank mehr und Pumpe ohne Funktion (ist aber noch drin) und keine Schläuche mehr von der Pumpe zum Vergaser.
    Hatte den Vergaser komplett draußen und der Schieber ging bei Nullstellung des Gasgriffs bis auf den kleinen Schlitz fürs Standgas komplett runter. Hat beim Aufreißen vom Gas auch schön und ohne zu hakeln aufgemacht. Der Metallbogen, der den Bowdenzug zum Vergaser lenkt scheint mir auch schön freigängig zu sein.
    Lehrlaufschraube ist zwei 1/2 Umdrehungen draußen. Sollte eigentlich bis dahin soweit passen. Was mir bisher noch aufgefallen ist: Zündkerzenbild ist noch nicht rehbraun (obwohl ja 1:50-Gemisch getankt wird und das Kraftstoff-/Ölverhältnis also passen muss). Könnte also alles an einer falschen Bedüsung liegen???

    Grüße, Andreas

  • Dann hat die Feder am Vergaser nicht genug Kraft, den Zug zurück zu ziehen. Vorher hat die Ölpumpe mitgeholfen.

    Hallo,

    habe die Ölpumpe noch drin - einschließlich Verteilerdose und Seilzug zur Pumpe. Die Feder der Pumpe sorgt also weiterhin zusätzlich dafür, dass der Gaszug wieder in die Ausgangsstellung geht (habe nur den Antriebsriehmen (KW zur Pumpe), die Verbindungsschläuche für's Öl zum Vergaser und den Öltank entfernt). Also sollte das doch passen?!?

  • Ich habe das auch gerade hinter mir..

    Ich habe das Problem mit dem Gas nur durch Zerlegen und Schmieren des Gaszugs und Gasgriffs hinbekommen.

    Das Fett am Gasgriff wird mit der Zeit hart und schwergängiger. Auch die Schmierung des Gaszugs lässt nach.

    Habe den Gasgriff vom Lenker gezogen und das alte Fett mit Lösungsmittel entfernt. Danach mit frischem Fett alles schön geschmiert.

    Den Bowdenzug habe ich aus dem Gleitstück gezogen. Dann den Gaszug vertikal ausgerichtet und von oben nach und nach Bowdenzugspray reinsickern lassen.
    Dazu habe ich den Zug durch einen Gefrierbeutel gestoßen und das Ganze mit Klebeband abgedichtet. Dann oben eine Ladung Bowdenzugspray rein.
    Danach den Zug immer rein- und rausgeschoben, bis das Spray im Zug verschwunden war.

    Das Hauptproblem an der Sache ist dann, das zerfaserte Ende des Zuges in das kleine Gleitstück am Gasgriff wieder reinzufummeln. Das kann einem den letzten Nerv rauben.

    Wenn man das alles geschafft hat, läuft alles wieder leichtgängig.

  • OK - danke! Hab ich fast befürchtet!! :rolleyes: Wollte über kurz oder lang die Verteilerdose und die Ölpumpe auch noch rausnehmen und die Bowdenzüge durch einen einzigen längeren Gazug ersetzen, der dann direkt vom Gasgriff zum Vergaser geht. Wie's aussieht, wird das wohl die nächste Bastelaufgabe werden. Falls das die Ursache ist, sollte sich das Problem dann mit dem neuen Gaszug und Schmieren der Griffmechanik erledigt haben.

    Also, da bisher eher nicht darauf eingegangen wurde, glaubt Ihr eher nicht, dass hier eine falsche Bedüsung die Ursache sein kann - oder ?!?

    Andreas

  • Dann sage doch mal welche Düse du ihn bestückt hast?
    Haste mal den Gashahn bewegt , das der schieber total nach unten gedrückt wird ?
    Geht er runter und auch leicht wieder hoch ist dein Gaszug ok.
    Haste mal oben den Bogen dir an gesehn ob er richtig steht?
    Dann drehe mal die Gemischschraube erst mal so 1 1/2 um drehung rein , und teste dann mal was sie macht. :licht: :alt: :hauwech:

    Es ist schön helfen zu können :titten2: versteht ihr den Sinn?

    Gruß aus Goslar/Bad Harzburg
    Hansi

    PS. Alle Berichte die beantwortet werden sind Ferndiagnosen, schildert eure Sorgen so gut wie möglich.:licht:

  • WIe sieht denn dein Kerzenbild jetzt aus, zu hell vielleicht? Wenn er bei geschlossenen Gasschieber lange nachdreht kann es auch sein das der Leerlauf zu mager ist. Also evtl. falschluft, ansonsten die Leerlaufluftschraube/Gemischschraube mal etwas fetter einstellen. Kann man im Stand ja ganz gut austesten, so drehen bis er nicht mehr so lange nachdreht aber vorher eben paar runden warm fahren.

  • Zitat

    glaubt Ihr eher nicht, dass hier eine falsche Bedüsung die Ursache sein kann - oder ?!?

    ganz einfach: Luftfilter abbauen und mal jemanden auf dem Ständer am Gasgriff drehen lassen. Dabei mit der Taschenlampe in den Vergaser leuchten und schauen, ob der Schieber zügig wieder runter geht oder ob er eher träge ist.

    oder:

    Wenn der Tank fast leer ist ein bisschen 1:50 Gemisch in den Tank geben und nach einer Minute Motorlauf mal direkt am Vergaser(-Bogen) am Zug ziehen.
    Das Gemisch im Tank ist nötig, weil ja beim Ziehen direkt am Vergaser die Ölpumpe nicht mit geregelt wird und sonst zu wenig Schmierung vorhanden ist.

    Wenn dann im Vergleich zur Gasgriff-Variante die Drehzahl nach dem Loslassen sofort wieder runter geht, dann liegt es definitiv an der Reibung im Gaszug.

    Einmal editiert, zuletzt von hallo_sfera (23. Oktober 2014 um 23:40)

  • Hallo,

    erstmal danke für die ganzen Antworten - Ihr seid spitze !!  :thumbup: Meine Frau hat jetzt ihre ersten Runden auf dem Roller gedreht und findet, dass er eigentlich sehr gut läuft.  :rolleyes: Hab ich mir wohl zu viel Gedanken gemacht und wollte halt, dass er perfekt läuft. Aber ok - dann kann ich mir, da die kleine Sfera sonst einwandfrei geht, jetzt über den Winter Zeit lassen und werde erstmal den Gasgriff schmieren und den Gaszug austauschen. Ersatz liegt schon bereit, da ich die Verteilerdose und den Zug zur Ölpumpe und die Pumpe selbst ja eh ausbauen wollte.
    Vielleicht passt's ja dann eh schon (also auch für "meine Ohren")  :D

    Jetzt würd mich prinzipiell nur noch interessieren: kann eine zu große Neben-/Chokedüse für einen zu hohen Leerlauf sorgen und die Drehzahlen hochjagen?? (Nebendüse ist meines Wissens nach eine 34er, HD hab ich von 60 auf 58er verkleinert, Chokedüse ist die originale vom 14er QD)


    Andreas

  • Eigentlich nicht, wenn er zu fett läuft geht die Drehzahl eher in Keller. Ich fahre auch eine 58HD, und habe auch schon eine Zeit lang 56 gefahren, da musste ich dann aber schon die Nadel ein tiefer hängen damit die Gasannahme ok war.

    Ich kann dir nur den Tipp geben mal die Gemissch-/Leerlaufluftraube (neben der Standgasschraube) etwas nach zu regeln. Nehm mal n Schlitzschraubendreher mit, fahr mal ne runde und dreh die dann mal ganz langsam ein bisschen rein und geb zwischendurch immer mal wieder Gas und achte drauf wie der reagiert, er wird dann wahrscheinlich schneller mit der Drehzahl zurück gehen. Ansonsten musste vlt. auch mal die Nadel ein tiefer hängen. Am Gaszug wird es sicher nicht liegen, entweder klemmt was oder eben nicht, langsam zurückrutschen kann er höchstens wenn du sehr zähes Fett in den Zügen hast.

    helldriver: Das kann ja schonmal gar nicht sein. Selbst ohne Keilriemen müsste der Motor normal reagieren.

  • Zitat

    langsam zurückrutschen kann er höchstens wenn du sehr zähes Fett in den Zügen hast.

    Genau, und wenn die Temperaturen dann noch runter gehen, wird es noch zäher...

    Daher würde ich erstmal von hinten in den Vergaser schauen und sehen, die der Schieber läuft und ob er überhaupt ganz runter bis auf die Einstellschraube sackt.

    Das kostet nix, macht nicht viel Arbeit und man hat relativ schnell eine Erkenntnis weniger.

    Ich glaube nicht, dass eine 58er oder 60er Düse nun so einen großen Unterschied macht. Schon gar nciht im Leerlauf, wo eher die Nebendüse gefragt ist.