Ölventil im Dellorto PHVA 14 reparieren

  • Hallo.

    der Dellorto hat auf der Auslaßseite zum ASS hin einen kleinen Anschlußstutzen für das 2-Takt Öl. Dort wird die Ölleitung (di = 2,5mm) von der Ölpumpe angeschlossen. Dieser messingfarbene Stutzen hat ein unterdruckgesteuertes Ventil (ich vermute mal eine Kugel mit einer Feder) eingebaut. Wenn der Motor läuft, ist Unterdruck im Vergaser und das Ventil ist offen und das Öl wird beigemischt. Ist das Ventil defekt, klemmt es und ist immer offen. Dann läßt es immer Öl durch. Auch wenn der Roller steht. Dann läuft etwas Öl über Nacht in den Vergaser. Wenn der Roller schräg steht, dann kann es auch über den Schnorchel in den Lufi laufen. Das wurde schon häufiger mal hier im Forum beschrieben.

    Was also tun ? Das Teil ausbauen und ein Ersatzteil kaufen. Ich habe es selbst bei Stein-Dinse nicht gefunden. Also habe ich mal einen Reparaturversuch gestartet und es hat geklappt. :nick:

    0. Ölventil prüfen (geht erst mal auch eingebaut)
    Neuen Schlauch anschließen. ist einfach angenehmer in den Mund zu nehmen. :lach: Pusten und saugen. Das Ventil soll imo nicht öffnen, wenn von der Eingansseite her gepustet oder gesaugt wird. Das Ventil muss in beide Richtungen geschlossen bleiben. Bei mir war es immer offen. Es klemmt wohl irgendwo fest. Das Ventil soll nur öffen, wenn von der Ausgangsseite her Unterdruck ist. Das können wir aber in eingebautem Zustand nicht testen.

    1. Ölventil ausbauen
    Es ist nur gesteckt und kann mir einer Wasserpumpenzange hin und her drehend ausgebaut werden.

    2. Gegenbenenfalls Ölventil nochmals testen
    Diesmal mit Pusten und Saugen von beiden Seiten (mit 2,5mm Schaluch von einer Seite und 5mm Schlauch von der anderen Seite)

    3. Ölventil wieder gängig machen.
    Ich habe dazu eine mittelgroße Nähnadel verwendet und ein Ultraschallbad verwendet. Auf den Stutzen habe ich den neuen Ölschlauch gesteckt und mit dem Mund abwechselt gesaugt und geblasen. Auf der anderen Seite bin ich sehr vorsicht mit der Nähnadel rein und habe habe vorsichtig versucht die festsitzende Kugel zu lösen. Dies ging am besten, wenn die spitze Nadel nicht in der Mitte, sondern am Rand bewegt wurde. Dazwischen war ich immer mal im offenen Ulltraschallbad mit Spüli direkt im Ventil. D.h. das Ventil lag im Bad und ich habe durch den angeschlossenen Schlauch gepustet und gesagt. Nach ein paar Minuten war die Nadel und die Feder spürbar.

    4. Nochmals testen mit Schläuchen von beiden Seiten

    5. Einbau es gereinigten Ölventils
    Ich habe es leicht eingefettet und im einem kleinen Hammer und sachten Schlägen wieder eingesetzt.

    9. Ich würde auf keinen Fall versuchen, mit Druckluft an dem Ventil zu arbeiten.

    Gruss Euer Paule :sfera:

    Einmal editiert, zuletzt von AugeK (31. Mai 2022 um 08:48) aus folgendem Grund: Tote Links entfernt

  • Super gemacht !

    Danke.

    Ist gepinnt :)!

    Drei Dinge kann ich mir nicht merken: Das eine sind Namen, das zweite sind Zahlen und das dritte - hab ich vergessen. :D

  • Sehr gute Beschreibung! Bei meinem Vergaser (auch ein 14er) sieht das Ventil aber etwas anders aus, weil die Verjüngung zum Vergaser hin fehlt. Es steckt als gleich das dicke Ende im Vergaser und wenn man das Teil vom Vergaser löst guckt gleich die Feder heraus. Die kann man dann herausziehen und die Kugel ist an der Feder, so dass man alles in der Hand hat. Ich habe dann mit einem schmalen Gegenstand (Kupferdraht, aber Zahnstocher wäre sicher besser,weil sanfter) dein wenig dort gestochert, wo Feder und Kugel vorher waren und das Öl soweit ich konnte aus dem Ventil gewischt. Dann Kugel und Feder wieder einsetzen und das Teil wieder an den Vergaser.

  • Noch mal ne Frage zu dem Ventil.

    Ich habe hier jetzt 2 Stück davon rumfliegen. Beide lassen sich nur seeeehr schwer von der Innenseite (Vergaserseite) durch Saugen zum Durchlass bewegen. Auf der Aussenseite kann ich absolut überhaupt nichts durchpusten oder saugen. Ich bekomme es also gerade so hin, das minimal Luft durchkommt. Ab und zu aber gibt es auch mal einen Moment, wo dann ganz leicht Luft durchkommt. Allerdings ist das bei beiden Ventilen genau gleich.

    Ist das normal, dass das so schwergängig ist?
    Reicht denn der Unterdruck des Vergasers dann überhaupt aus, das Öl im Betrieb durchzulassen? Ich habe jetzt natürlich bisschen Angst, dass ich jetzt alles schön revidiert wieder einbaue, und der Motor dann nach paar Km nen Kurbelfresser bekommt, weil kein Öl geliefert wird.

  • ich meine das Ventil bekommt man irgendwo separat zu kaufen, im SKR Forum gab es mal eine Sammelbestellung

  • man kann das doch ganz einfach testen ob öl durch kommt.
    ölventil vom vergaser abziehen und die ölpumpe ausbauen aber alle schläuche angeschlossen lassen. dann den mitnehmer in einen akkuschrauber/bohrmaschine einspannen und drehen lassen. und schwupp sieht man ob öl durch kommt oder nicht.

  • Haben Zip und RST denn nicht nen Webervergaser? Dann passt das Ölventil doch bestimmt nicht, oder?
    Die Nsl hat ja den Dellorto phva 14.

    Mit der oben beschriebenen Technik würde ich dann ja sehen, ob Öl trotz nicht vorhandenem Unterdruck durchkommt. Wenn dann aber nichts durchkommt, weiß ich noch nicht, ob was durchkommt, wenn Unterdruck herrscht.

  • das teil wird eigentlich durch den überdruck gesteuert den die pumpe erzeugt.

  • So kenne ich das auch nur. Wenn man den Ölschlauch abzieht und ihn so über Nacht baumeln lässt, hat man am nächsten Tag eine schöne Öl Pfütze auf der Erde, da durch die Schwerkraft etwas Öl durch die Ölpumpe gedrückt wird. Dies unterbindet das Ventil dachte ich bisher. Erst ab einem gewissen Druck (den die Ölpumpe definiert) lässt das Ventil durch.

  • Ich dachte, es lässt erst öl durch, wenn von der Innenseite Unterdruck erzeugt wird. Wenn man das Ventil alleine testet, merkt man auch, dass man von aussen weder saugen noch pusten kann, vonn innen aber etwas saugen kann.

  • also ich kann von der schlauchseite her durch das ventil pusten. man muss halt mit druck pusten und kein laues lüftchen erzeugen.

  • Kann nur sagen gut gemacht und beschrieben.
    Warum das das Unterdruckventil schlapp macht kann ich euch auch sagen , es hängt mit der ein füllung beim Öltank zusammen.
    Ich mache die Umrandung beim jedem ein füllen sauber, den dieser dreck fliegt mit viel glück in den Öltank und setzt sich dann am Boden ab und wird dann mit der Zeit in die Ölpumpe gezogen.
    Und versperrt den weiteren zulauf in den Vergaser oder schließt nicht mehr richtig das zu viel Öl in den Motor gelangt.
    Die Ursache dafür ist das im Ventil eine Kugel und eine kleine Feder ist, die dafür sorgt das der ein und auslass ohne Druck von der Ölpumpe geschloßen bleibt in der ruhe Stellung.
    So bleibt das Öl da wo es bleiben sollte.
    Du hast es richtig beschrieben, man kann es durch saugen am Ventil fest stellen ob es noch arbeitet.
    Am dicken ende saugen da mus ein klein wenig Luft rein kommen, und am dünnem ende keine Luft.
    Sollte auch da welche kommen ist diese kleine Kugel verdreckt und schliest nicht mehr, man kann es vesuchen mit Bremsenreiniger zu reinigen und drinnen wie beschrieben zu reinigen.
    Das geht bedes sehr gut. :licht: :alt: :hauwech:
    Diese Ventile Passen bei fast allen Vergasern der Baureihe.

    Es ist schön helfen zu können :titten2: versteht ihr den Sinn?

    Gruß aus Goslar/Bad Harzburg
    Hansi

    PS. Alle Berichte die beantwortet werden sind Ferndiagnosen, schildert eure Sorgen so gut wie möglich.:licht:

    Einmal editiert, zuletzt von Lumpi (10. Mai 2014 um 07:42)

  • Das Ventil kenne ich auch nur als federbelastete Kugel. Für weitergehende Technik wären die bei Piaggio eh nicht in der Lage. Wobei ich auch schon eine Sfera hatte, bei der das Ventil fehlte und die trotzdem funktionierte.

    Einmal editiert, zuletzt von rooster (10. Mai 2014 um 09:51)

  • Also ich habe jetzt mal mein definitiv funktionierendes Ventil getestet. Es ist tatsächlich so, wie es Lumpi sagt. Von der Vergaserseite darf man nur schwer saugen können, aber nicht pusten. Und von der Pumpenseite her darf überhaupt nichts gehen. Zumindest verhält sich so mein funktionierendes Ventil. Falls es noch mal jemand braucht.

  • Zitat

    Es ist tatsächlich so, wie es Lumpi sagt. Von der Vergaserseite darf man nur schwer saugen können, aber nicht pusten. Und von der Pumpenseite her darf überhaupt nichts gehen. Zumindest verhält sich so mein funktionierendes Ventil.

    Von der Pumpenseite soll es schwer gehen, d.h. die Pumpe muss gegen die Federspannung an drücken, damit das Öl durch geht.

    Von der Vergaserseite soll nichts durchgehen, weil die Feder die Kugel auf das Loch drückt und dieses verschließt. Wenn man von der Pumpenseite saugt, unterstützt man nur die Feder beim Verschließen des Lochs.

    Übrigens würde ich NICHT saugen, sonder beim Test höchstens von der anderen Seite pusten.

    Beim Saugen kann man mit Pech doch mal einen kleinen Tropfen Öl in den Hals und schlimmstenfalls in die Lunge bekommen. Das ist extrem ungesund !!!!

  • man kann das doch ganz einfach testen ob öl durch kommt.
    ölventil vom vergaser abziehen und die ölpumpe ausbauen aber alle schläuche angeschlossen lassen. dann den mitnehmer in einen akkuschrauber/bohrmaschine einspannen und drehen lassen. und schwupp sieht man ob öl durch kommt oder nicht.

    Finde ich wesentlich aufwendiger.
    Variodeckel muss ab,Vario muss runter,ölpumpenriemen abnehmen,ölpumpe ausbauen(Die goldene Kreuzschlitzschraube vom Sicherungsblech sitzt oftmals sooo fest das Sie sich nicht lösen lässt)
    Akku vom Akkuschrauber muss geladen werden :)) ,dann testen,alles wieder zusammenbauen ....puh,viel zu aufwendig.

    Ps.: Warum Ölventil vom Vergaser abziehen? Reicht doch wenn man den Ölschlauch vom Ölstutzen abzieht

    Einmal editiert, zuletzt von SferaNSL93 (8. September 2017 um 12:24)